Kiezdemo am 19.11.2016

Rebellische NachbarnSolidarische KiezeStadt von Unten

Kommt am Samstag, den 19.November 2016 zur Demo für eine Stadt von unten. Los geht es um 16:30 am Herrfurthplatz in Neukölln (Nähe U-Boddinstraße)

Die Angst vor Verdrängung in Neukölln ist allgegenwärtig. Vielen droht der Verlust der eigenen vier Wände. Neue Wohnungen in den Kiezen Nord-Neuköllns zu finden ist nur wenigen Priviligierten vorbehalten. Geflüchtete werden in Turnhallen und im ehemaligen Flughafen Tempelhof eingepfärcht und isoliert. Zwangsräumungen und Abschiebungen durch die deutsche Polizei gehören zum alltäglichen Wahnsinn. Es wird Zeit, dagegen auf die Straße zu gehen.

Rebellische Nachbarn

Mehr als 10 000 Räumungsklagen wurden 2015 in Berlin gestellt. Sie sind Ausdruck des kapitalistischen Interesses, durch Verdrängung höhere Mieten zu erzielen. Nicht wenige dieser Klagen münden in Zwangsräumungen. Nachbarschaftlicher Widerstand gegen Verdrängung ist leider die Ausnahme, findet aber statt. Sei es in der Rigaerstraße im vergangenen Sommer, wo Nachbar*innen jeden Abend mit Topfschlägen zeigten, was sie von der Polizeipräsenz in ihrem Kiez halten oder die Ankündigung zahlreicher Nachbar*innen im Wrangelkiez sich der angekündigten Zwangsräumung Hans Georg Lindenaus und seines Ladengeschäfts M99 mit zivilen Ungehorsam entgegenzustellen. Rebellisch bezeichnet hierbei weniger die Form des Widerstandes als ein Bewusstsein dafür, dass die herrschende Stadtpolitik nicht im Interesse der Bewohner*innen handelt, sondern ganz im Gegenteil die Verdrängung durch eigentümerfreundliche Gesetze, Hartz4, Massenunterkünfte für Geflüchtete, Abschiebungen und Zwangsräumungen aktiv vorantreibt. Rebellische Nachbarn wehren sich nach ihren individuellen Möglichkeiten gegen soziale und rassistische Ausgrenzung, sowie die Verdrängung aus den Kiezen.

Solidarische Kieze

Die rechtspopulistische AfD ist im September mit 14,2 % erstmals ins Abgeordnetenhaus gewählt worden. Nicht nur in Neukölln, sondern auch in 5 weitere Bezirksverordnetenversammlunge n (BVV) ist sie eingezogen und will dort ihre rassistischen und unsozialen Forderungen einbringen. Populismus gegen Geflüchtete und sozialunverträgliche Politik gibt es aber auch in allen anderen Parteien. Aktive und unmittelbare Solidarität in den Kiezen bilden schon jetzt einen sichtbaren Gegenpol zu Asylgesetzesverschärfung, menschenunwürdigen Massenunterkünften und dem alltäglichen Terror von Jobcentern. Die Zusammenarbeit von Geflüchteten, wie „Corasol“, mit der „Berliner Obdachlosenhilfe e.V.“ zeigt, dass sich die Marginalisierten dieser Stadt nicht gegeneinander ausspielen lassen. Gruppen, wie die „Erwerbslosenintitiative Basta“, die vergangenes Jahr im Wedding eine Ferienwohnung besetzte, um dort kostenlose Sozialberatungen für Benachteiligte anzubieten, zeigen auf, dass unmittelbare Solidarität möglich ist. Solidarität in den Kiezen ist also vorhanden, muss aber weiter ausgebaut werden, um sich gegenseitig Mut zu machen und den Kampf langfristig erfolgreich zu führen. Jedes „Solizimmer“ für Geflüchtete, jeder unkommerzielle Raum und jede Aktion gegen Nazis und Rechtspopulist*innen steht für einen Schritt in die richtige Richtung. Denn nur gemeinsam können wir diesem gefährlichen Trend zu mehr Herrschaft und Ausbeutung ein solidarisches Miteinander entgegensetzen.

Stadt von Unten

Nicht nur in Neukölln wird einem die Bedrohung, verdrängt zu werden, durch die vielen Baustellen vor Augen geführt. Energetische Sanierungen sind eines der populärsten Mittel Mieter*innen durch Mieterhöhungen zu verdrängen, nicht nur in der Friedelstraße 54. Die letzten unbebauten Flächen sind schon lange an große Investor*innen verscherbelt und auf ihnen Luxusbauten, wie das „Carré Sama-Riga“ in Friedrichshain, geplant. Der Ausverkauf der Stadt hat nicht begonnen, er ist schon fast abgeschlossen. Sanierungen und Neubau sind eigentlich begrüßenswert, doch die Gesetzeslage und ein autoritäres System verwandeln sie in die größten Bedrohnungsszenarien für Be- und Anwohner*innen. Das langfristige Ziel muss die Selbstverwaltung der Häuser durch ihre Bewohner*innen und Nutzer*innen sein. Doch auch mittelfristige Forderungen in Form von kommunalem Wohnungsbau, wie ihn die „Berliner Mietergemeinschaft“ fordert, sind Alternativen zur Wohnraumverwertung durch private Unternehmen. Hausgemeinschaften und Mieter*inneninitiativen, sowie Kiezversammlungen bieten schon jetzt die Möglichkeit demokratischer Entscheidungsfindung und versuchen außerparlamentarischen Druck aufzubauen. Doch wir wollen mehr: Eine Stadt, in der wir selbst entscheiden, wie wir leben und zwar unabhängig von Rechtsstatus und Kontostand.

Wie die Demo aussieht bestimmt Ihr! Wir begrüßen ausdrücklich eigene Impulse, Schilder, Transparente und Parolen auf und um die Demonstration herum. Jegliche Werbung von Parteien und Wählergemeinschaften hat auf dieser Demonstration keinen Platz, ebenso wie rassistisches, antisemitisches, sexistisches, homophobes, trans*feindliches und anderes diskriminierendes Verhalten.

Kiezladen Friedel54

Update vom 15.11.2016:

Karte der Demoroute

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Schillerburger scheitert mit Crowdfunding

Die im Jahre 2012 entstandenen Läden Schillerburger, Schiller-Backstube und Schillerbar in der jetzigen „Fressgasse“ zwischen Weisestrasse und Herrfurthplatz erfreuen sich nach wie vor grosser Beliebtheit beim touristischen und Hipster-Publikum. Es geht sogut, dass der Schillerburger im Februar 2015 Teil der „heristo aktiengesellschaft“ wurde, einer familiengeführten Unternehmensgruppe, die zu den umsatzstärksten Unternehmen der deutschen Nahrungsmittelindustrie gehört. Darüber berichteten wir hier in dem Artikel:
Fressen und gefressen werden Neues vom Schillerläden-Imperium in der Herrfurthstrasse

Inzwischen hat sich die Schillerburger-Kette was Neues ausgedacht. Sie machen jetzt auf Crowd-Funding bzw. besser gesagt auf Crowd-Investing., wo nun im Internet Geld gesammelt werden soll. Dazu eine Pressemitteilung vom 29. August 2016 von der mitbeteiligten kapilendo AG, ein „ Full-Service-Anbieter im Bereich Crowdfinanzierung“.
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„Good Food“ für alle / Unterstützung für die Arne-Friedrich-Stiftung
SchillerBurger startet Crowd-Kampagne mit kapilendo venture
Burger – jeder kennt und liebt sie. Ab sofort können Anleger und Investoren nicht nur kulinarisch vom Burger-Boom profitieren, sondern auch an der Erfolgsgeschichte eines der bekanntesten Gastro-Startups in Deutschland teilhaben: über die Online-Plattform kapilendo venture startet SchillerBurger seine erste Crowdkampagne.
„Mit SchillerBurger schaffen wir eine neue Generation von Burgerläden, die für exzellenten Geschmack und gleichbleibende Qualität und Frische steht. Der Erfolg war von Beginn an enorm und die Nachfrage nach unseren Burgern ist unglaublich groß. Durch den stark wachsenden Vertrieb über die verschiedenen Lieferdienste wie z.B. foodora bekommt unsere Wachstumsgeschichte noch eine zusätzliche Dimension. In den nächsten sechs Monaten planen wir die Eröffnung von drei neuen Läden in guter Berliner Innenstadtlage “, so Ali Cengiz, Gründer und CEO.

Die neuen Berliner-Lokalitäten in der Gleimstraße 36 und Chausseestraße 32 stehen bereits fest. Für die dritte Neueröffnung wird noch ein passender Standort gesucht.

Kunden und Anleger werden so Teil unserer Räuber-Community und haben zukünftig drei weitere Burger-Restaurants zur Auswahl. Zusätzlich haben wir mit kapilendo venture unseren Charity-Ansatz aufgegriffen: für jedes 100 Euro-Investment gibt kapilendo 1 Euro für einen guten Zweck hinzu. Die Summe fließt an die Arne-Friedrich-Stiftung. Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Arne Friedrich setzt sich mit seiner Stiftung für Gesundheit, Bildung und soziale Integration von Kindern ein“, freut sich Cengiz.

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Angestrebt waren 200.000 Euro, wie auf der Werbeseite zum Projekt bei kapilendo neben vielem Werbe-Blabla zu lesen war. Seit Anfang November geht der Link dorthin ins Leere. Auf der Übersichtsseite aller Projekte wird darüber informiert, dass diese Kampagne nicht erfolgreich war und nur 126.000 Euro eingesammelt wurden.
Da sind wir aber traurig!

Schillerburger Projekt erfolglos

Screenshot vom 6.1.2016 von der Übersichtsseite aller Projekte.

Noch was:
Seit Juni wird die Schillerbar bei immobilienscout24 zum Mieten angeboten:
als Restaurant und Bar im populären Schillerkiez,
Mietpreis 1.972 € für eine Gesamtfläche von 155 m² , davon 87,34 m² Gastraumfläche. Hinzu kommen ca. 5.196,00 EUR für eine Kaution, dann eine Provision für den Makler von 3,57 Monatskaltmieten inkl. MwSt. und noch eine Ablösesumme von 250.000 € VB
Kein Wunder, dass sich bisher noch niemand gefunden hat

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Kiezspaziergang Schillerkiez 6. November

Vor 3 jahren gab es den letzten selbstorganisierten Kiezspaziergang im Schillerkiez. Seitdem hat sich einiges verändert und es ist an der Zeit, darüber zu informieren und sich auszutauschen. Denn:

Es geht aufwärts im Schillerkiez!

Die Mieten steigen immer weiter.
Die Reichen werden mehr.
Wer nicht zahlen kann, muss gehen.

Kiezspaziergang Schillerkiez 6.11.2016

Kiezspaziergang

Sonntag, 6. November 2016, 15 Uhr
Treffpunkt : Lunte, Weisestrasse 53
(U-Boddinstrasse)

proudly presented by
Schillerkiez Hypo Investment Tours

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27. Oktober: Kundgebung gegen AFD

Neukölln braucht keine AfD!

Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.
Kommt zur Kundgebung „Aufstehen gegen Rassismus.
Neukölln braucht keine AfD! Niemand braucht die AfD!“

Kundgebung gegen AFD

Image Details:
Am 27.10. wählt das neue Neuköllner Bezirksparlament (BVV) die Stadträte. Die AfD wird mit acht Sitzen in die BVV einziehen; und damit wird sie einen Stadtrat in Neukölln stellen.

In der AfD arbeiten Nationalkonservative mit völkischen Rassist*innen Hand in Hand.

Diese Partei stempelt Migrant*innen, Muslime und Geflüchtete zu Sündenböcken. Die Folgen dieses Rassismus spüren die Betroffenen bereits heute durch zunehmende gewaltsame Angriffe und verbale Anfeindungen. Die geistigen Brandstifter dieser Übergriffe sind u.a. in der AfD – und damit nun auch in der BVV.

Die Hetze der AfD richtet sich auch gegen alleinerziehende Frauen und queere Menschen. Sie passen nicht in das Weltbild der AfD, die weiter von einem Deutschtum träumt, welches 1945 den Krieg verloren hat, aber spätestens 1968 endgültig untergegegangen ist.

Wir wollen ein Berlin, in dem Homosexuelle, Muslime, Juden, Sinti und Roma und Geflüchtete – kürzer gesagt alle Menschen – ohne Angst leben können. Wir wollen in einer weltoffenen Großstadt leben und nicht in einer völkischen 40er Jahre Eintopfgesellschaft.

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Aufruf vom Bündnis Neukölln

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Räumungsprozess gegen Friedel54

Am 20. Oktober um 9:00Uhr findet im Amtsgericht Neukölln im Raum 2.13 der Räumungsprozess gegen den Kiezladen in der Friedelstr. 54 statt.

Seit Wochen versucht unser Anwalt den Termin zu verschieben, da er an dem Vormittag bereits einen anderen Termin hat, aber dem Gericht geht die Verdrängung in Neukölln offenbar nicht schnell genug. Würde die dubiose Eigentümerin „Pinehill s.a.r.l.“ den rechtskräftigen Räumungstitel an diesem Donnerstag erhalten, könnte in nur 3 Wochen ein*e Gerichtsvollzieher*in, die Friedel räumen lassen.

Aber wir geben den Kampf nicht auf, deshalb machen wir am 20. Oktober ab 8:30 Uhr eine Kundgebung vor dem Amtsgericht Neukölln (U-Bahnhof Rathaus Neukölln). Wir rufen alle Leute, die es satt haben, immer weiter verdrängt zu werden, dazu auf, zur Kundgebung vor das Amtsgericht Neukölln zu kommen oder im Raum 213 die Verhandlung zu verfolgen. Beachtet dazu, dass es im Gericht Einlass- und Ausweiskontrolle gibt.

Dieses Mal trifft es uns in Berlin. In Hamburg trifft es gerade das Kollektive Zentrum. Beim nächsten Mal wieder Gefährt*innen vom M99, von der Rigaer94 oder Nachbar*innen wie LeBrecht, Unser Block Bleibt oder all die namenlosen und ungezählten Menschen, die keine starke Hausgemeinschaft finden, und die wir schon in ein paar Wochen nicht mehr in unserer Nachbarschaft sehen werden.

Wir wollen selber entscheiden, ob wir gehen oder bleiben. Ob mit Pass, Staatsbürgerschaft und Mietvertrag oder ohne.
Wir bleiben Teil der antifaschistischen Struktur im Kiez gegen Rechtspopulismus, Neonazismus und Rassismus.
Wir wollen selbstverwaltet und unkommerziell unseren Alltag gestalten und unseren Interessen nachgehen.
Wir wollen den Vermieter*innen nicht unsere Löhne geben, mit der einzigen Begründung, dass sie jetzt schon zu viel Geld und Eigentum haben.

Deshalb fordern wir die „Pinehill s.a.r.l.“ dazu auf, die Räumungsklage zurückzuziehen und der Hausgemeinschaft Friedelstraße 54 das Haus zu verkaufen!

Für alle, die uns unterstützen wollen, einige Termine in naher Zukunft:

  • 20.10. ab 8:30 Uhr – Kundgebung vorm Amtsgericht Neukölln (U-Rathaus Neukölln)
  • 25.10. ab 20 Uhr – Offenes Unterstützer*innentreffen im Kiezladen. Alle Infos zur aktuellen Situation und Strategien für den Kampf dagegen
  • 29.10. ab 19 Uhr – Party in der Friedel54. Programm folgt bald.
  • 19.11. um 16:30 Uhr – Kiezdemo gegen Gentrifizierung und die Räumung des Kiezladens Friedel54. Mehr Infos folgen bald.

Mehr Infos über den Kiezladen hier:
Blog | Facebook | Twitter

Unterstützt selbstverwaltete Freiräume in eurer Nähe!
Die Häuser denen, die drin wohnen!

Friedel54 kämpft

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ein Aufruf aus der Friedel54

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Zukunft Neukölln

Es geht voran!

Die Wahlen sind vorbei und in Neukölln wird alles gut. Die SPD und die Grünen in der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung (BVV) haben sich Sonntagabend nach langen Verhandlungen auf eine Zählgemeinschaftsvereinbarung in der BVV verständigt:
„Unter dem Titel “ Sozial.Weltoffen.Innovativ“ sind 150 Vorhaben für Neukölln für 2016-2012 in 14 Kapiteln vereinbart worden.“
Das teilte Bürgermeisterin Giffey per Facebook mit Es ist geschafft .

Die Realität zeigen diese Bilder.

Abriss Heidelberger Str. 15-18

Foto vom 10.10.2016
Der Abriss preiswerten Wohnraum in der Heidelberger Str. 15-18 geht weiter. Dazu auch den Text auf diesem Blog Abriss Heidelberger Str. 15-18

Bauprojekt Ahoj

Foto vom 10.10.2016
Der Aufbau teurer Eigentumswohnungen in der Böhmischen Strasse 53 in Rixdorf schreitet voran, trotz Protest gegen Ahoj-Bauprojekt in Rixdorf vor einem Jahr.

Kein Bock auf Hipster-Party-Pack

Also kein Wunder, dass manche keinen Bock mehr haben. Protestplakat auf der Schillerpromenade.

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wer noch Zahlen braucht zu Verdrängung und Aufwertung in Berlin, findet interessante Infos beim RBB:
Datenanalyse zum Berliner Mietwohnungsmarkt

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Abriss Heidelberger Str. 15-18

oder die Vernichtung billiger Wohnungen

Menschen suchen dringend bezahlbaren Wohnraum in Berlin. Alle reden von Wohnungsnot, der man dringend begegnen muss. In Norden Neuköllns, an der Grenze zu Alt-Treptow geht es jetzt voran. Mehrere Häuser mit ingesamt 66 Wohnungen , die für Menschen mit wenig Geld bezahlbar waren, werden abgerissen, um Platz für einen teuren Neubau zu schaffen. Die dort entstehenden Wohnungen werden die wenigsten der bisher dort Lebenden bezahlen können. Sie haben sich jahrelang gewehrt, am Anfang des Jahres waren noch mehrere Wohnungen bewohnt. Die Letzten haben sich rauskaufen lassen. Es gab Aufrufe zu Besetzungen, aber niemand wollte. Es gab die Idee , wenigsten vorübergehend Flüchtlingen dort Wohnraum zu geben, aber das wollten die verbliebenen Mieter nicht.
Nun hat seit einigen Tagen der „Abriss“ oder vielmehr die Zerstörung bezahlbaren Wohnraums begonnen.

Heidelberger Str 15-18 Abriss Wohnraum

Heidelberger Str 15-18 Abriss Wohnraum

Artikel zur Heidelberger Strasse 15-18 und den Hintergründen bei der Stadtteilinitiative Karla Pappel und hier auf dem Blog Texte zur WBV

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Räumung am 22.9. Verhindern!

HG/M99 bleibt!

Update vom 21.9 um 13 Uhr:

Wendung bei HG/M99 – Keine Räumung am 22.9.
Das Landgericht hat den Beschluss des Amtsgerichts kassiert und angeordnet, dass ein medizinisches Gutachten erstellt werden muss, mit dem geprüft werden soll, ob Hans Georg Lindenau eine Räumung zugemutet werden kann.
siehe Bericht bei Bizim Kiez: Wendung bei HG/M99 – Keine Räumung am 22.9

Infos vom Bündnis Zwangsräumung Verhindern.
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HG/M99: Räumungsschutzantrag abgelehnt. Aufruf zu Blockaden. Verhandlungen gehen weiter.

Heute wurde ein Räumungsschutzantrag von Hans-Georg Linden (HG) abgelehnt. Nun droht die Zwangsräumung des M99 am 22.9 um 9 Uhr. Wir werden uns gegen diese Zwangsräumung wehren, morgens gibt es Blockaden, abends eine Demonstration. HG hat einen Mietvertrag für einen berollbaren Laden mit Wohnungsrecht in der Falckensteinstr. 46 ab 2. Mai 2017. Es gab Verhandlungen mit dem Eigentümer der M99, Frederick Hellmann, über eine überbrückende Verlängerung des Mietvertrags für den Laden in der Manteuffelstraße 99, die bislang aber noch nicht zu einem positiven Ergebnis geführt haben. Trotzdem ist eine Einigung in den nächsten Tagen denkbar, dann würde die Räumung ausfallen.

Der Vermieter Frederick Hellmann zeigt sich in den letzten Tagen aber extrem hart. Er will offenbar nun HG gewaltsam aus dem Laden werfen, obwohl dieser ihm schon extrem weit entgegengekommen ist. Er hat Teile des Ladens schon übergeben und wird auch umziehen. Frederick Hellmann betreibt mehrere Luxusmodegeschäfte mit Millionenumsätzen und will HG trotzdem möglichst schnell in die Obdachlosigkeit räumen, damit er mit der Vermietung des Laden mehr Profit machen kann. Dass HG heute noch in seinem Laden ist und überhaupt verhandeln kann, ist auf eine spektrenübergreifende Mobilisierung gegen diese Zwangsräumung zu verdanken und ein Erfolg gegenüber den Planungen des Eigentümers, nach denen HG bereits raus wäre. Diese Tag X Mobilisierung war von Anfang an nie auf HG und das M99 beschränkt. Vielen Gruppen, Projekten und Initiativen saßen zusammen oder haben sich assoziativ aufeinander bezogen. Die akut bedrohten, wie die Rigaer 94, der Kiezladen Friedel 54 – der kürzlich die Räumungsklage erhielt oder der Wagenplatz Kanal sind nur einige Beispiele. Diese Vernetzungen und vielfältige Aktionen haben Hellmann dazu gebracht, mit sich verhandeln zu lassen. Die Solidaritätserklärung von 99 Gewerbetreibenden aus dem Kiez oder der Brief von mehreren PolitikerInnen an Hellmann (http://www.bizim-kiez.de/blog/2016/09/19/hg-wird-prominent-von-zukuenftiger-koalition-unterstuetzt/) sind auch in diesem Kontext zu sehen.
Diese Umstände, diese Ungerechtigkeit provoziert Protest und Widerstand. Zunächst wollen wir jedoch nochmal eins festhalten: Zwischen unserer nicht zu bändigenden Begierde nach Kulminationspunkten des Widerstands und andererseits der Notwendigkeit pragmatischer Lösungen für die existenziellen Bedrohungslagen der Menschen mit denen wir uns organisieren, kann es für uns nur eine Haltung geben: die Entscheidungen der Betroffenen zu respektieren. Nach jetzigem Stand ist von einer Zwangsräumung auszugehen, bis zuletzt könnte es aber eine Einigung geben. Wir werden auf unserem blog aktuell berichten.
Bündnis Zwangsräumung Verhindern

22.9 // 8:00 // Manteuffelstraße 99 // Blockaden gegen die Räumung
22.9 // 18:30 // Kottbuser Tor // Demonstration gegen die Räumung

weitere Infos auch auf dem Blog von Bizim Kiez

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Samstag: NPD-Kundgebung verhindern!

Die Neonazi-Partei NPD will am Samstag, den 17. September 2016 auf dem Hermannplatz eine Kundgebung durchführen. Das Bündnis Neukölln ruft zu einer Kundgebung gegen die rassistische Hetze auf.

Wir heißen Menschen, die vor Armut, Krieg und Elend fliehen müssen, in Neukölln willkommen. Lasst uns gemeinsam ein starkes Zeichen gegen die Neonazis von der NPD setzen. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Samstag, 17. September um 9:30 Uhr
Hermannplatz (Richtung Sonnenallee/ Urbanstraße)

Update vom 17.9. um 8 Uhr:

Die NPD hat ihre Kundgebung am Hermannplatz abgesagt und stattdessen 4 kleine Auftritte im Süden Neukölln angemeldet. Die Kundgebung des Bündnis Neukölln findet statt, dort und auf ihrer Website weitere Infos.

NPD-Kundgebung verhindern
Infos unter NPD-Kundgebung verhindern!

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Milieuschutz nur Wahlkampfparole?

Mit viel Trara und Selbstbeweihräucherung haben Bezirksamt und Parteien( SPD. Grüne, Die Linke) den Milieuschutz in Teilen Nord-Neuköllns eingeführt. Was aber real dabei rum rumkommt, darüber informiert eine Pressemitteilung der Initiative UNSER BLOCK BLEIBT vom 13.9.2016
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Auf einer Pressekonferenz der SPD sagt Staatssekretär Lütke Daldrup: „Erfreulich ist, dass hier inzwischen Umwandlungen sukzessive rückläufig sind. Die Genehmigungspflicht der Umwandlungsverordnung zeigt erste Wirkungen.“

‚Unser Block bleibt‘ sollte auch mit eben diesem Argument der Politik beruhigt werden, doch im Reuterkiez werden immer mehr Wohnungen zu Spekulationsobjekten:
Laut Biedermann von den Grünen, ist in Neukölln schon jede vierte Wohnung in Eigentum umgewandelt worden.

Eine Bewohnerin der Pflügerstraße 2 berichtet etwa, sie hätten erst durch Post vom Bezirksamt von der anstehenden Umwandlung erfahren. Die Hauseigentümer sind u.a. die Brüder Hintze, die auch Miteigentümer des Großteils der Häuser von ‚Unser Block bleibt‘ sind:

„Mitte August bekamen die Mieter vom Bezirksamt einen Brief mit der Ankündigung, dass unser Eigentümer die Genehmigung zur Umwandlung in Eigentumswohnungen beantragt. Wir hatten bis zum 31.08.16 Gelegenheit, beim Bezirksamt eine Anhörung zu bekommen. Dies haben wir auch wahrgenommen. Aber das hat nichts gebracht. Das Bezirksamt wusste selber nicht, was diese Anhörung bringen soll, da sie den Antrag sowieso genehmigen!“

Im Maybachufer 44 und in der Pannierstraße 33/34 wurden bereits alle Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt und sollen nun mit maximalem Gewinn verkauft werden. Wie dortige Mieter berichteten, wurden ihnen, viele wohnen dort schon seit über 30 Jahren, die Optionen „Kauf der Wohnung“ zu Preisen zwischen 3-4T Euro pro Quadratmeter oder „sofortiger Auszug samt Abfindung“ angeboten. Es wurde zudem stark darauf hingewiesen, dass man bei einem Verbleib in der Wohnung mit kurzfristigen Kündigungen wegen Eigenbedarf rechnen müsse. Ob das rechtlich Hand und Fuß hat, bleibt noch abzuwarten.

Diese und weitere Beispiele machen deutlich, dass der Milieuschutz für die Bewohnerinnen und Bewohner kaum wirksam Schutz bietet. Der Milieuschutz wird durch ganz simple kleine bürokratische Schritte ausgehebelt. Mit einem schlichten Fragebogen kann die Umwandlung von den Eigentümern beantragt werden. Ein möglicher Umwandlungsgrund ist, dass den Mietern lediglich ein Vorkaufsrecht von 7 Jahren eingeräumt wird. Für den Verkauf an die Bestandsmieter existieren jedoch keine Preisvorgaben und auch klar definierte Kriterien, nach denen über die Umwandlung in Eigentum entschieden wird, existieren nicht.

Betroffene Mieter haben keine wirksame Möglichkeit, sich gegen die Entscheidungen des Bezirksamtes zu wehren.
‚Unser Block bleibt‘ schließt sich der Forderung des Mietervereins in Milieuschutzgebieten an „Diese Ausnahmegenehmigung sollte abgeschafft werden und die Umwandlung bestehender Miet- in Eigentumswohnungen gänzlich verboten werden.“

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Bewohnerschaft: www.unserblockbleibt.de, sowie auf ihrer Facebookseite.
Für weitere Fragen oder bei Interviewwünschen kontaktieren Sie bitte die Pressegruppe der Bewohner:
presse@unserblockbleibt.de
www.unserblockbleibt.de

Update vom 16.9. 2016:

Mieterinnen des Eckhauses Lenaustr.23/Hobrechtstr. 62 haben auch ihre Erfahrungen mit der Neuköllner Politik gemacht. Dazu gibt es einen lesenswerten Artikel beim neukoellner.net: Falsche Versprechen .
Im Vorspann heisst es:
“ Eine Investoren-Gruppe kauft ein Haus im Reuterkiez und geht danach auf Tauchstation. Verunsicherte Mieter gründen daraufhin einen Verein, fordern Aufklärung und suchen das Gespräch mit der Politik. Der Baustadtrat beschwichtigt und tritt später von seinen Aussagen zurück. Ein Neuköllner Lehrstück über Verdrängung, Vernetzung und die Unfähigkeit des Bezirks, Mieter zu schützen.“

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