DaWoEdekaMaWa – Räumung verhindern!

Unsere neu gestaltete Brache „DaWoEdekaMaWa“ sollte am Morgen von Montag, den 17. Juni geräumt werden! Dieser erste Versuch konnte erst mal abgewehrt werden, es kann aber jederzeit zu einer neuen Räumung kommen.
Deswegen ist es gerade jetzt umso wichtiger vor Ort Präsenz zu zeigen! Denn nur wenn wir Viele sind, kann eine Räumung vielleicht verhindert werden.
Unser Protest gegen die Neubebauung der Brache mit Micro Living-Appartments muss sichtbar, bunt und laut werden!
„DaWoEdekaMaWa“, eine Gruppe von Anwohner*innen, fordern, den sofortigen Stopp der Bebauungspläne der Microappartments. Wir fordern außerdem, dass auf dem Gelände und im Kiez langfristig bezahlbare und marktferne Wohnungen entstehen oder die Fläche als selbstgestalteter Park, Gemeinschaftsgarten und sozialem Treffpunkt erhalten bleibt.
Kommt vorbei um in den nächsten Tagen mit uns zusammen die Brache weiter zu bebauen, zu bespielen und zu schützen! Haltet die Augen und Ohren offen, sagt Leuten bescheid wenn ihr Verdächtiges seht und kommt dazu!

Am Mittwoch Abend ab 18 Uhr laden wir zum gemeinsamen Picknicken ein um unser weiteres Vorgehen zu besprechen.

Lasst uns gemeinsam die Räumung verhindern!

DaWoEdekaMaWa
Braunschweigerstrasse 21

siehe auch: „Microliving“ für Makro-Brieftaschen

Folgt @EdekaWo für aktuelle Infos!

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Armut und Reichtum in Neukölln

Redebeitrag der Ag Armut und Reichtum, von der Solidarischen Aktion Neukölln
auf der Mieter*innen-Kundgebung im Schillerkiez am 15.6. 2019.

Sucht man nach „Reichtum in Neukölln“ im Netz, so heißt es, hier gäbe es nur kulturellen Reichtum, aber keinen ökonomischen Reichtum. Dabei wird in Neukölln gerade viel Geld gemacht. Im Mai 2019 hat die österreichische Signa Group ihre Pläne für den Neubau am Hermannplatz vorgestellt, der 2020 umgesetzt werden soll. 250 Mitarbeiter*innen von Karstadt sind von Jobverlust bedroht. Die lang diskutierte Straßenbahnlinie M10 soll nun direkt ins neue Einkaufsparadies führen.
Die Signa Group baut den Hermannplatz um, die Politik stellt die passende Tramlinie zur Verfügung und die Immobilienfirmen hatten eh darauf spekuliert.
Doch das ist nicht die einzige Entwicklung.:Aus dem alten Edeka in Rixdorf sollen Microappartments als Kapitalanlage gebaut werden.
Miniappartments für Studierende, die wohlhabende Eltern haben und diese ihren Kindern dann kaufen. Ähnlich wird auch in der Flughafenstraße 72-74 von der Accentro Gmbh. kräftig gebaut, mit derselben Geschäftsidee. Eigentumswohnungen für Reiche. Gleich um die Ecke entsteht ein „Boardinghaus“ – möblierte Wohnungen, oft mit Reinigungsservice für Kurzzeitaufenthalte von Firmenmitarbeiter*innen. Direkt Hermannstrasse / Ecke Flughafenstraße.

Die Mieter*innen, die sich diese Eigentumswohnungen oder die hohen Mieten leisten können, möchten natürlich auch ein entsprechendes Wohnumfeld.

Es ist zu befürchten, dass die Armutsbevölkerung aus dem Schillerkiez und letztlich Nord-Neukölln noch weiter verdrängt wird. Seit dem 1.1.2019 beträgt der ALG II- Regelsatz für einen Alleinstehenden 424 Euro. Von dem Geld muss Mobilität, Telefon, Strom bezahlt werden, und vor allem soll man noch ansparen, falls etwas kaputt geht – das Fahrrad, der Computer, die Waschmaschine, der Kühlschrank etc. Daraus erwachsen natürlich existenzielle Ängste.

-Laut Schuldenatlas ist in Neukölln jeder sechste Einwohner verschuldet, in Berlin jeder achte erwachsene Einwohner, das sind ca. 372.000 Berliner.
– Laut Statistischem Landesamt Berlin-Brandenburg hatte Neukölln 2016 (das sind die neuesten Zahlen!) die höchste Mindestsicherungsquote – d.h hier sind knapp 27% der Einwohner*innen von den spärlichen Leistungen von Jobcenter, Sozialamt oder dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten abhängig. Die meisten der Jobcenter-„Kund*innen“ sind „working poor“, d.h. sie verdienen so wenig, dass sie aufstocken müssen
– 2018 gab es in Berlin 18 877 Stromsperren, in Neukölln waren es 1690 Stromsperren. Vattenfall hat in dem Jahr in Berlin ca. 125 000 Sperrandrohungen verschickt.
– Die Berliner Justiz ist jährlich mit 40.000 Personen ohne Fahrschein befasst, wovon ein Teil im Schnitt 40 Tage in der JVA Plötzensee einsitzen muß.
– In Berlin wächst die Zahl der Wohnungslosen. Rund 6.000 bis mehr als 10 000 von ihnen sind obdachlos, leben auf der Straße.

Am Dienstag, den 27. Mai war ein Prozess wegen einer Zwangsräumung am Amtsgericht Neukölln. Ein Bewohner eines Akelius-Hauses hatte die Parolen „Akelius enteignen“ und „Syndikat bleibt“ an die Häuserwand gemalt. Dabei wurde er von einer Security des Vermieters erwischt. Nun wurde ihm gekündigt. Das sei rechtens, so die Richterin. Kein Mitgefühl, dass ein Mensch sein Dach über dem Kopf verlieren soll. Wenn ihm der Vermieter nicht passe, dann könne er sich ja eine andere Wohnung suchen,so die Richterin. Das ist nichts anderes als Klassenjustiz.
Wenn wir nicht kämpfen, haben wir verloren.
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Arm und Reich

Als Ergänzung eine ausführlichere Faktensammlung, die auf einer Stelltafel gezeigt wurde:

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Kein Abriss des Karstadt-Gebäudes am Hermannplatz

Bei der heutigen Mieter*innen-Kundgebung im Schillerkiez wurde ein informativer Redebeitrag zu den Plänen für einen Abriss und Neubau des Karstadt-Gebäudes am Hermannplatz gehalten.
Hier der Text:

Hallo! Unser Arbeitskreis ist ganz neu und ich bin sehr froh, dass wir hier und heute unser Anliegen öffentlich vorstellen können!

DER IMMOBLIENKONZERN SIGNA PLANT ABRISS DES KARSTADT-GEBÄUDES AM HERMANNPLATZ UND NEUBAU EINES MONUMENTALEN GEWERBE-KOMPLEXES

Das Immobilienunternehmen Signa Holding plant, das Karstadt-Gebäude am Hermannplatz abzureißen und eine Rekonstruktion des ursprünglichen Baus aus dem Jahre 1929 wieder aufzubauen. Die Verkaufsfläche von Karstadt soll wesentlich verkleinert, die Gesamtfläche des Gebäudes wesentlich vergrößert werden. Maximal 100.000 m2 sollen vermietet werden – an Büros und Hotel, auch Wohnnutzungen sollen entstehen.

Das Ziel: Der Boden soll maximalen Profit abwerfen, Flächen zu Höchstmietpreisen verwertet werden.

Der Hermannplatz ist stadträumlich ein Bindeglied zwischen Kreuzberg und Neukölln. Das Großprojekt würde von dort aus bis zum Kotti und bis zum S-Bahn-Ring wirken. Denn Signa wird sicherlich hohe Gewerbemieten verlangen, d.h. Gewerbemieten im Umkreis würden ebenfalls drastisch steigen. Ähnliches gilt für den Mietwohnungsmarkt.

Das schon wütende Gewerbesterben und die Verdrängung von Mieter_innen mit geringem Einkommen würde verstärkt werden. Das migrantisch geprägte Kleingewerbe der Kieze ist bedroht.

Die Mietpreise im Norden Neuköllns sind in den letzten 10 Jahren um 146% gestiegen! Artikel Tagesspiegel . Von der sogenannten „Aufwertung“ des öffentlichen Raums, der Umgestaltung von Plätzen und Straßen durch die Bezirksverwaltung, profitieren nicht Neuköllner_innen sondern Eigentümer_innen und Investoren. Dass Bezirksbürgermeister Hikel im Kontext der Signa-Pläne über eine „ungeheure Aufwertung“ Artikel BZ und „Chance“ (siehe Drucksache Nr. 1355/XX, 22.05.2019, Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin) für den Bezirk spricht, ist blanker Hohn für all diejenigen, die schon verdrängt wurden oder von Verdrängung bedroht sind.

„Aufwertung“ bedeutet hier Verdrängung.

Hikel möchte nun die Gelegenheit nutzen, um die Umgestaltungspläne für den Hermannplatz wieder auf die Agenda zu setzen. Gegen eine sinnvolle Verkehrsberuhigung ist nichts einzuwenden, aber für den Bezirksbürgermeister ist der Hermannplatz ein Standortfaktor, für die Bewohner_innen ist es Aufenthaltsort als diverse Gemeinschaft – keine Bewohnergruppe, keine bestehende Nutzung sollte zum Vorteil einer anderen verdrängt werden.

Für uns ist der Hermannplatz städtischer Lebensraum für alle, nicht Standortfaktor. Das Karstadt-Gebäude ist für uns ein Warenhaus mit vielen Angestellten, keine Ware. Und die Bewohner_innen von Kreuzberg und Neukölln sind Menschen, und nicht funktionierende Akteure im autoritären Finanzkapitalismus.

Die Befürworter_innen des Projekts argumentieren, das ursprüngliche Karstadt-Gebäude gäbe dem Ort etwas von seinem „alten Glanz“ zurück. Doch uns interessiert diese Stil- und Geschmacksfrage nicht. Uns interessiert, was das Gebäude mit der Stadt macht. Das Gebäude ist eine gigantische Shopping-Mall, die den städtischen Maßstab an dieser Stelle räumlich und programmatisch sprengt. Das Immobilienunternehmen verfolgt das Ziel der Profitmaximierung auf Kosten der Natur, des Klimas und der Menschen.
Die Zeichnungen von David Chipperfield Architects bilden die jetzigen Bewohner_innen nicht ab. Auftraggeber und Architekt haben eine völlig andere Vision: mehrheitlich junge, weiße, vornehme Menschen tanzen Walzer über den Dächern. Es gibt darin keinen Platz für diejenigen, die heute am Hermannplatz wohnen, arbeiten, verweilen oder einkaufen. Die Bewohner_innen von Kreuzberg und Neukölln werden nicht mitgedacht. Ihre Verdrängung wird in den Bildern wie selbstverständlich prophezeit.
Jeder Neubau – auch solche, die vorgeben „historisch“ zu sein – bedeutet Verdrängung, Verwertung und Ausbeutung.

Besonders bedrohlich wird das Projekt durch die Figur hinter der Signa Holding, den vorbestraften Unternehmer René Benko . Er wird im Ibiza-Video von FPÖ-Chef Strache als einer der illegalen Großspender an die ÖVP und die FPÖ aufgezählt. Kreuzberg und Neukölln sind stark (post)migrantisch geprägt. Im Süden Neuköllns sind Anwohner_innen, Gewerbetreibende und Aktivist_innen einer rechtsextremen Angriffsserie ausgesetzt und die stigmatisierenden Schikane-Razzien der SPD in Nordneuköllner Shisha-Bars verstärken dieses rassistische Klima. Und jetzt auch noch Benko!

Es ist einfach unerträglich, dass ein Unternehmer, der mit illegalen Großspenden an eine rechtsextreme Partei in Verbindung gebracht wird, sich den zentralen Hermannplatz aneignen möchte!

Der Fall Benko steht für die Verstrickung von Unternehmen, Medien und Parteien innerhalb einer globalen, zunehmend autoritären Durchsetzung der Finanzinteressen von Eliten und der Verdrängung von Minderheiten und armen städtischen Haushalten.

DAHER SAGEN WIR: KEIN ABRISS, KEIN GIGANTISCHER NEUBAU, KEINE „AUFWERTUNG“ DES HERMANNPLATZES.

Eine ausführliche Information gibt es hier:
Abriss Karstadt-Gebäude am Hermannplatz – Neubau multifunktionale Shopping-Mall

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Kundgebung Schillerkiez am 15. Juni 2019

Liebe Nachbar*innen,

wir möchten euch alle einladen zu einer Kundgebung am Samstag (15.6.) im Schillerkiez. Ab 13 Uhr treffen wir uns auf der Kreuzung Herrfurthstr/Weisestr.

Der Schillerkiez stresst zurück!

Auf der letzten Versammlungen von Mieter*innen im Schillerkiez haben wir die Idee einer Kundgebung entwickelt. Aktuelle Angriffe auf Mieter*innen und den vielfältigen Widerstand dagegen werden wir auf einer Kundgebung in den Kiez tragen.

Verschiedene Hausgemeinschaften und Gruppen wie die Solidarische Aktion Neukölln, die AG Armut und Reichtum oder das Kneipenkollektiv Syndikat stellen ihre aktuellen Kämpfe vor. Außerdem wird es ein offenes Mikrofon und eine Recherche-Karte vom Kiez mit Leerstand, Modernisierungen, Dauer-Airbnb, Eigenbedarfsklagen und weiteren Infos geben.

Kundgebung Schillerkiez 15.Juni 2019

Bei Kaffee, live Musik und Miethaifischen für groß und klein können wir uns weiter kennenlernen und über unsere Probleme und Strategien ins Gespräch kommen.

Meute, Liebig, Syndi bleibt! One Struggle, one fight!

Solidarität mit der Potse, die jetzt auch eine Räumungsklage durch den Bezirk erhalten hat! Solidarität mit dem Akelius-Mieter, dessen Kündigung wegen „Akelius enteignen“ Schriftzug am 11.6. im Amtsgericht Neukölln bestätigt werden soll!

Kämpferische Grüße in die Nachbarschaft,
Mieter*innenversammlung Schillerkiez

Kontakt: wirsindviele@riseup.net

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KiezKonnektors – ein neues Geschäftsmodell?

Seit Tagen hängt ein Flyer im Schillerkiez an diversen Stellen, der sich mit den Tätigkeiten von Miet_aktivistinnen beschäftigt. Ein veröffentlichter Tweet dazu hat dann zu Twitterdebatten und einer Stellungnahme der Betroffenen geführt.
Zur Dokumentation hier die beiden Texte, die leider nur als Bilddateien vorliegen.
€lena und $imone
€lena und $imone ( Bild klicken für grössere Version)
Statement Kiezkonnektors vom 4.6.2019
Statement Kiezkonnektors vom 4.6.2019 ( Bild klicken für grössere Version)
siehe auch Twitter- Debatte

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KiezKonnektors – ein neues Geschäftsmodell?

Seit Tagen hängt ein Flyer im Schillerkiez an diversen Stellen, der sich mit den Tätigkeiten von Miet_aktivistinnen beschäftigt. Ein veröffentlichter Tweet dazu hat dann zu Twitterdebatten und einer Stellungnahme der Betroffenen geführt.
Zur Dokumentation hier die beiden Texte, die leider nur als Bilddateien vorliegen.

€lena und $imone

€lena und $imone ( Bild klicken für grössere Version)

Statement Kiezkonnektors vom 4.6.2019

Statement Kiezkonnektors vom 4.6.2019 ( Bild klicken für grössere Version)

siehe auch Twitter- Debatte

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HerrDonau bleibt: Demo 1. Juni

Samstag, 1. Juni 2019 14 Uhr Herrfurthstr. Eingang Tempelhofer Feld

Wer ist HerrDonau?
Wir sind eine Initiative von 2 Berliner Mietshäusern (Donaustr.130, Herrfurthstr.20) die in einem Paket an die ZBI Fondsmanagement AG verkauft wurden. Wir kämpfen dafür, dass der Stadtbezirk das Vorkaufsrecht geltend macht! Wir schlagen die Trommeln auf Youtube, Instagram, Twitter & Facebook, kooperieren mit anderen Projekten, denen es ähnlich geht! Wir werden laut und machen Druck für ein solidarisches Berlin, in dem jeder noch einen Platz mit bezahlbaren Wohnraum hat! Schließt euch uns an, wenn wir auf die Straße gehen, kommt zu unserer Kundgebung am 1.Juni in Neukölln. Lasst uns allesamt vereinen, für das Berlin, wie wir es kennen und lieben!!! Denn Wohnraum ist ein Menschenrecht und muss bezahlbar bleiben. #teilenteilenteilen TEILT diesen Beitrag, damit wir möglichst weit gesehen werden, verlinkt alle, die sich für das Thema interessieren, sich engagieren oder ebenfalls betroffen sind!!! Zusammen sind wir stärker

Kontakt:
Twitter HerrDonau
Instagram HerrDonau

Update vom 29.5.2019:
PRESSEMITTEILUNG DER HERRFURT/DONAU

Mehrere Häuser in Berlin von Investor gekauft / Hausgemeinschaften demonstrieren am 01.06.19 gegen Verdrängung

Noch mehr Hausgemeinschaften in Berlin-Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte befürchten eine Verdrängung durch den Hausverkauf. Sechs Häuser sind allein von diesem Verkauf, von der Minotaurus Immobilien GmbH & Co. KG an die Zentral Boden Immobilien (ZBI) Gruppe aus Erlangen, betroffen. Unter anderem handelt es sich um zwei Häuser in aktuell besonders betroffenen Lagen, der Herrfurthstraße am Tempelhofer Feld und der Donaustraße in Nord-Neukölln.

Die Mieter*innen der o.g. Häuser wurden am 26. April 2019 vom Bezirksamt Neukölln per Brief über den Hausverkauf informiert. Der Käufer gibt an, nur eine „normale Rendite“ erwirtschaften zu wollen, war bisher aber nicht bereit konkrete Vereinbarungen zur Einhaltung der Milieuschutzziele zu unterzeichnen [1].

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Kündigung und Hausdurchsuchung wegen „Akelius enteignen“!

Solidarische Gerichtsbegleitung am 28.05.2019, 9.05, Saal 213, Amtsgericht Neukölln.

An einem Mietshaus in der Weisestrasse (Schillerkiez), von dem seit längerem bekannt ist, dass es dem berüchtigten Immobilienunternehmen Akelius gehört (Zwangsräumung vor 3 Jahren), wurden über einen längeren Zeitraum immer wieder Graffitis angebracht. Akelius lässt deshalb die Eitner-Security im Haus spitzeln, um mögliche Täter*innen dingfest zu machen.

Im Januar konnte die Security nun einen Mieter des Hauses dabei erwischen, wie er mit einem wasserlöslichen Filzstift den Schriftzug „Akelius enteignen“ und „Syndikat bleibt!“ am Haus anbrachte und rief die Polizei. Der ertappte Mieter reinigte daraufhin unverzüglich und rückstandfrei die Wand von den Schriftzügen. Als die Polizei am Haus ankam, war davon nichts mehr zu sehen, was amtlich bestätigt wurde.

Im Februar hat Akelius dem Mieter dann gekündigt, weil es sich als Unternehmen durch den Schriftzug „Akelius enteignen“ beleidigt und bedroht fühlt. Außerdem hat Akelius nun wegen 30 verschiedener Sachbeschädigungen am Haus Anzeige gegen den Mieter gestellt. Für Reinigung und Security soll er merhrere Tausend Euro zahlen.

Mit einem enormen Ausmaß von politischer Gewalt reagierte auch die Polizei, um Akelius vor der bedrohlichen Forderung „Akelius enteignen“ zu schützen:

Im April stürmten mehr als 10 Beamt*innen vom LKA die Wohnung des Mieters, zwecks Hausdurchsuchung, wegen politisch motivierter Sachbeschädigung in 5 Fällen an seinem Haus! Außerdem wurde ihm vorübergehend die Freiheit entzogen, um ihn erkennungsdienstlich zu behandeln.

Am 28.5. entscheidet das Gericht, ob es die Kündigung durch Akelius anerkennt oder nicht und ob „Akelius enteignen“ eine Beleidigung oder gar Bedrohung ist. Deshalb wollen wir den Mieter solidarisch zum Gericht
begleiten und fordern:

Freispruch für den Mieter!
Freiheit für alle Mieter*innen durch Akelius enteignen!

Bündnis Zwangsräumung Verhindern

Quelle: Bündnis Zwangsräumung Verhindern auf Facebook

Akelius enteignen

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„Microliving“ für Makro-Brieftaschen

Gestern gab es ein kleines Picknick auf der Brache in der Braunschweigerstr. 21 in Rixdorf. Dort will „Welthaus Living“ 149 Micro-Apartments bauen, siehe Picknick in Rixdorf am 19. Mai 2019 . Der Zaun zum Gelände war offen, es gab zu Essen und zu Trinken. Ein schon gegossener Betonblock diente als Tresen und etliche Nachbarn kamen vorbei. Ein Transparent wurde angebracht und diverse Installationen errichtet.

Braunschweigerstr. 21

Beginn des Picknick am Sonntag

Ein Flugblatt zur Aktion:
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„Microliving“ für Makro-Brieftaschen
Der Ausverkauf der Stadt geht weiter

Braunschweiger Str. 21. Der Edeka ist abgerissen. Die vor kurzem wieder eingezäunte Brachfläche soll bebaut werden. Nicht mit bezahlbarem Wohnraum für Menschen mit wenig oder keinem Einkommen, sondern mit exklusiven Eigentumswohnungen. „Microliving Neukölln“ nennt sich dieser Renditetraum.

Ein Investor möchte 149 „Microappartments als Kapitalanlage. Ideal für Privatanleger“ errichten. Ab 6.000,00 € / m² bzw. 170.000 € bei 28 qm. Die Makleragentur Nagel Properties nennt das „bezahlbar“ – und hat Recht, was ihr anvisiertes Kund*innensegment betrifft. Etliche Wohnungen sollen bereits reserviert oder verkauft sein, viele gingen offenbar en bloc an einen oder mehrere Großkund*innen. Die Angaben zur Bezugsfertigkeit sind unterschiedlich: 4. Quartal 2020 oder auch 3. Quartal 2021.

Diese zum Teil sehr kleinen und hochwertig ausgestatteten Wohnungen sollen – meist für eine begrenzte Zeit – an pendelnde flexibilisierte Angestellte, Geschäftsleute und an Studierende mit finanzstarkem elterlichem Hintergrund vermietet werden. Auch IT-Fachkräfte jener Click-Ökonomie, für die an der Karl-Marx-Straße aktuell kräftig an Sharing-Spaces gebaut wird, dürften zu den zukünftigen Mieter*innen zählen.

Solcherart Kleinst-Wohnungen werden angesicht weiter steigender spekulativer Bodenpreise derzeit als das vielversprechendste Renditemodell beworben. Auch an vielen anderen Orten der Stadt wird derart investiert.

Was zählt sind nicht die Bedürfnisse der Menschen, unsere Bedürfnisse hier vor Ort, zum Beispiel wohnen bleiben zu können, sondern einzig der Profit. Deshalb soll hier dieses Spekulationsobjekt zur Bereicherung Weniger entstehen, das die Verdrängung weiter befeuert, und zum Beispiel kein kleiner Park für Anwohnende, keine sozialen dauerhaften und selbstverwalteten Wohnungen.

Von einer Politik, in deren DNA das Dogma der Geldvermehrung, des gnadenlosen Wettbewerbs und des Privateigentums (an Produktionsmitteln und Immobilien) grundlegend verankert ist, können wir nichts erwarten. Ihre Geschäftsgrundlage ist das, was unsere Mieten steigen lässt, was Zwangsräumungen zulässt, was gewachsene Kiezstrukturen zerstört – genereller gesprochen: was uns und unser Leben beschädigt, was unser Leben enteignet.

Es braucht also weiter den Druck der Straße, der Arbeit der Basisorganisationen und Initiativen hier und den anderen Stadtteilen. Bauen wir die solidarischen Stadtstrukturen von unten auf, organisieren wir das gesellschaftliche Gemeingut!

Liebig34, Syndikat, Potse, G17, R94, Meuterei bleiben!

Für ein rebellisches Rixdorf!

Nehmen wir uns die Stadt!


Am Montag, den 20. Mai ist noch einiges zu sehen:

Braunschweigerstr.21

Braunschweigerstr.21

Braunschweigerstr.21

Update vom 22.5.2019

Artikel Berliner Morgenpost Online, 22.5.2019
Ab 170.000 Euro: Teure Mikro-Apartments in Neukölln
In Berlin fehlt bezahlbarer Wohnraum. Nun werden Mikro-Apartments gebaut, aber für einen hohen Kaufpreis.

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Picknick in Rixdorf am 19. Mai 2019

Bisher noch eine Brache: In der Braunschweigerstr. 21 in Rixdorf #neukölln will „Welthaus Living“ 149 Micro-Apartments bauen, die 2021 fertig sein sollen. Eine 1-Zimmerwohnung gibt es für nur 170.000 Euro. Dagegen regt sich Protest. In der Umgebung finden sich Flugblätter folgenden Inhaltes:
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Liebe Nachbar*innen und stadtpolitisch Interessierte,

wir möchten euch herzlich zum gemeinsamen PICKNICK am ehemaligen EDEKA-Gelände Ecke Braunschweiger / Niemetzstr. einladen!

Dort können wir uns über das geplante Bauprojekt* austauschen und vernetzen, um unsere Vorstellungen von Stadt konkret werden zu lassen.

Sonntag, 19.05.2019 ab 12 Uhr

Bringt Getränke und kleine Speisen, Pflanzen, Samen und Humuserde, Holz und Werkzeug … Musik und Liegestühle mit!

Gruppe Picknick-Am-Sonntag (PAS)

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Es gab schon mal am 26. April einen Tweet auf Twitter mit Fotos des Geländes. Inzwischen gibt es einen Zaun.

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