Steigende Mieten – auch im Schillerkiez

Mietensteigerung in Nord-Neukölln
In Zeitungsartikeln vom Ende Januar werden Ergebnisse des Instituts F+B von Erhebungen der Mietpreise in den letzten drei Jahren vorgestellt.
Ein Artikel in der Berliner Morgenpst vom 28.1. 2011 zeigt mit einer Grafik Wo die Mieten in Berlin am stärksten ansteigen . Die Berliner Zeitung vom 28. Februar schreibt in Neuer Mietvertrag, teurer Mietvertrag dass Eigentümer bei Neuabschlüssen im Durchschnitt 24 Prozent mehr Geld verlangen.

Es gibt eine durchschnittliche Steigerung der Mieten von 12 % seit 2007, vor allem durch Neuvermietungen. Die Ergebnisse spiegeln auch eine sehr unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Stadtteilen wieder, vor allem innerhalb des S-Bahnrings gehen die Mieten kräftig nach oben. Diese Daten bilden auch die Grundlage für den neuen Mietspiegel, der im Mai 2011 veröffentlicht wird. Dabei liegen einzelne Bereiche von Nord-Neukölln noch über dem Durchschnitt. Die Mieten im Richardkiez (PLZ 12055) stiegen um mehr als 20 %, im Schillerkiez( PLZ 12049) und im Reuterkiez sind es zwischen 15-20 %.

Aber dies darf uns nicht Angst bereiten, denn unser Regierender Bürgermeister Wowereit hält höhere Mieten für ein gutes Zeichen , wie wir der Berliner Morgenpost Online vom 28.1. entnehmen können.

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Verdrängung in Nord-Neukölln

Auszug aus einem Artikel von Welt Online vom 21.1.2011 Von Absteigern und Aufsteigern über den neuen Bericht zum Monitoring Soziale Stadt in Berlin:

„insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit in den Straßenzügen an der Hasenheide ist gesunken, der Anteil der Langzeitarbeitslosen geht zurück. Ein Trend, den Monika Freis bestätigen kann. Die Leiterin der Integrations-Kita an der Hasenheide spricht von einer „schlagartigen Veränderung“. Seit der Schließung des Flughafens Tempelhof habe es eine massive Wanderungsbewegung gegeben. „Ich habe den Eindruck, dass viel mehr gut situierte Bürgerfamilien und junge Studenten nach Nord-Neukölln ziehen, genau wie Familien aus Westeuropa“, sagt die 52-Jährige. Dies erklärt sie sich vor allem durch die vielen billigen und attraktiven Wohnungen im Kiez. Das typische Publikum sei hingegen verdrängt worden. Vor fünf Jahren habe der Anteil an Kindern mit nichtdeutscher Herkunftssprache in der Kita bei 90 Prozent gelegen. „Derzeit haben bei 180 Kindern 103 Kinder Eltern mit Migrationshintergrund.“

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Nord-Neukölln Hype international

Nicht nur in Berlin wird Nord-Neukölln, speziell der Reuterkiez und zunehmend auch der Schillerkiez, weiter als der neue Szene-Kiez hochgejubelt. Auch in internationalen Medien werden bestimmte Bereiche des Bezirks angepriesen.

Die New York Times veröffentlichte am 24.Oktober 2010 in ihrem Reiseteil einen Fotobericht In Berlin, a Creative Wave . Er beschäftigt sich schon nicht mehr mit dem Reuterkiez, sondern hat bereits den Richardkiez im Visier und schreibt:
„Berlin´s gritty, working-class Neukölln district, settled nearly 300 years ago by (actual) Bohemians fleeing religious persecution, is once again a destination for (modern) bohemians — this time, thanks to artists fleeing rent hikes elsewhere in the city.“

Das englische Lifestyle-Magazin „Monocle“ beschreibt in der November-Ausgabe 2010 die Aussichten für Immobilien-Fans Property Prospectus: Neukölln – Berlin :
„Northern Neukölln now attracts international creative types who are looking for local colour, generous space and cultural diversity.“
Leider ist der Text nicht online. Aber der Titelstory der Zitty 26/2010 Wie viele Kreative verträgt die Stadt? können wir entnehmen:
„Welches Marktpotenzial das symbolische Kapital der Kreativität mit sich bringen kann, zeigt die aktuelle Ausgabe von der englischen Zeitschrift „Monocle“: In dem Artikel „Berlins new creative district“ geht es um Neukölln. Künstler, Fotografen und Journalisten werden vorgestellt, ein paar Cafés empfohlen. So weit, so cool. Am Ende stehen die Quadratmeterpreise im Bezirk, die viel billiger seien als in Mitte. Und der Tipp eines Maklers: Führen Deutschsprachige die Kaufverhandlungen, sinken die Preise. Mit der Nachfrage auf dem Immobilienmarkt steigt auch die Drastik der Unmutsäußerungen derjenigen, die sich davon bedroht fühlen.“

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Broschüre Wir bleiben Alle

Titelblatt WBA-Broschüre 2010/2011

Steigende Mieten stoppen.
Verdrängung verhindern.
Alternative Projekte verteidigen.
Wir bleiben Alle!

Die von verschiedenen Gruppen herausgegebene Broschüre „Wir bleiben Alle – steigende Mieten stoppen!“ ist in einer Ausgabe für 2010/2011 neu erschienen! Die Broschüre ist u.a. im Info- und Stadtteilladen Lunte in der Weisestrasse 53 abzuholen. Eine digitale Fassung findet sich demnächst unter http://wba.blogsport.de.

Aus dem Vorwort:

Seit Jahren nimmt die Armut in Berlin zu,immer mehr Menschen haben keinen Zugang zu Bildung und Kultur, immer mehr Menschen sind auf Suppenküchen und Billig-Essen angewiesen. Gleichzeitig steigen die Mieten in der berliner Innenstadt, sind für Menschen mit geringen Einkommen oft schon heute unbezahlbar.
Durch diese Entwicklung werden nicht nur Menschen mit geringen Einkommen aus der Innenstadt verdrängt, sondern sind auch viele alternative, nichtkommerzielle Projekte bedroht. Die Besitzerinnen und Besitzer der Häuser und Grundstücke wollen lieber Bürotürme statt Wagenplätze, Luxuswohnungen statt selbstverwalteter Hausprojekte, Einkaufszentren statt kostenloser Kultur.
Viele Menschen sind nicht bereit, diese Entwicklung hinzunehmen. Protest findet auf allen Ebenen statt: gegen Mieterhöhungen,gegen Überwachung, gegen Zwangsräumungen,gegen Polizeischikanen, gegen die Vertreibung alternativer Projekte.

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Betriebskosten steigen

Am vergangenen Mittwoch fand in der Genezarethkirche die von der Stadtteilinitiative Schillerkiez und der Berliner Mietergemeinschaft initierte Veranstaltung zur Betriebskostenabrechnung statt. Es kamen mehr als erwartet und über 70 Menschen drängten sich im Veranstaltungsraum und seinem Vorraum. Am Anfang informierte die Initiative kurz über ihre Entstehungsgeschichte, die Stadtteilversammlungen und die Zeitung Randnotizen. Rechtsanwältin Ewa Gill referierte etwa 45 Minuten über die wichtigsten Punkte, die bei der Betriebskostenabrechnung zu beachten sind. Das lässt sich hier leider nicht in wenigen Sätzen wiedergeben. Aber auf der Website der Berliner Mietergemeinschaft sind die wichtigsten Punkte nachzulesen: Betriebskosten und Betriebskostenabrechnung . Ein Informationsflyer ist auch als PDF-Dokument zum Download verfügbar: Betriebskostenabrechnung .
Bei der anschliessenden Fragerunde war zu erfahren, dass von Mietern aus einigen Häusern Nachzahlungen der Betriebskosten in Höhe von 500 bis 2000 Euro verlangt werden. Und das sind meistens Häuser, die verkauft worden sind und deren neue Eigentümer (überwiegend Immobiliengesellschaften) hier nun abkassieren wollen. Da ist eine Kontrolle der Abrechnung durch Beratungsstellen und Anwälte dringend notwendig. Bei einer Nachprüfung kann allerdings auch eine rein formale Korrektheit der Betriebskostenabrechnung herauskommen. Deshalb ist die rein rechtliche Seite nur ein Aspekt der Angelegenheit. Joachim Oellerich von der Berliner Mietergemeinschaft wies auf die politische Seite hin: die Nicht-Existenz einer Wohnungspolitik des herrschenden Senats, die zunehmende Verknappung billigen Wohnraums, die steigenden Mieten gerade kleinerer Wohnungen, die immer mehr nachgefragt werden und die zunehmende Verdrängung von Anwohnern aus sog. Szene-Kiezen wie auch jetzt dem Schillerkiez. Er betonte die Notwendigkeit des Austauschs von Nachbarn mit anderen Nachbarn, die gegenseitige Information von Mietern und den Sinn von Hausversammlungen, damit die Mieter eines Hauses nicht vereinzelt den Hausverwaltungen und Eigentümern gegenüberstehen.
Deshalb hier auch der Hinweis auf den Bürotermin der Stadtteilinitiative Schillerkiez:
jeden Dienstag zwischen 16 und 18 Uhr im Stadtteilladen Lunte Weisestrasse 53 Tel. 622 32 34
Dieser Termin ist gedacht als Anlaufpunkt für Anfragen, Nachfragen, Infos und vieles mehr.

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Veranstaltung zur Betriebskostenabrechnung 12.1.2011

Veranstaltung Betrriebskostenabrechnung 12. 1. 2011

Alle Jahre wieder. Die neue Betriebskostenabrechnung steht an. Die Erfahrung zeigt: jede zweite Betriebskostenabrechnung ist falsch! Eine Überprüfung ist immer angeraten.
Damit die Mieter und Mieterinnen sich besser orientieren können, macht die Stadtteilinitiative Schillerkiez eine Informationsveranstaltung zusammen mit der Berliner Mietergemeinschaft.
Die Rechtsanwältin Ewa Gill wird dazu einige Tipps geben.

Informationsveranstaltung
Mittwoch, 12. 1.2011 18 Uhr

Genezarethkirche, Herrfurthplatz 14
U-Boddinstrasse

Stadtteilinitiative Schillerkiez , Berliner Mietergemeinschaft

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Aus Kreuzkölln wird Prenzlkölln

Unter diesem Titel veröffentlicht das „Mieterecho“ der Berliner Mietergemeinschaft in seiner Dezember-Ausgabe einen Artikel von Peter Novak, der über den Kiezspaziergang im Schillerkiez am 24. Oktober berichtet. Wir drucken ihn hier auch ab.
Die komplette Mieterecho Ausgabe 344 Dezember 2010 gibt es als PDF-Dokument zum Download .

Aus Kreuzkölln wird Prenzlkölln
von Peter Nowak

Während es in Neukölln für ALG-II-Beziehende kaum noch bezahlbare Wohnungen gibt, boomt der Sektor für 1-Euro-Jobs

Trotz nasskaltem Wetter trafen sich am 24. Oktober fast hundert Personen zum Kiezspaziergang vor dem Neuköllner Stadtteilladen Lunte. Der Spaziergang war von Stadtteilinitiativen vorbereitet worden und sollte über Umstrukturierung und steigende Mieten im Schillerkiez informieren. Schon nach wenigen Metern verwies ein Aktivist der Vorbereitungsgruppe auf mehrere leer stehende Läden. „Hier war ein Eiscafé, dort ein Laden mit afrikanischen Spezialitäten, sie mussten wegen der steigenden Mieten schließen“, erklärte er. Dafür hätten in der letzten Zeit in der Gegend Beschäftigungsgesellschaften für 1-Euro-Jobs geöffnet. Die BBJ Servis gGmbH betreibt im Kiez eine Werkstatt für Möbel und Fahrräder. Die Beschäftigungsgesellschaft Tandem BQG berät Jugendliche, die sich auf Stellensuche befinden. Gleich mehrere Projekte im Schillerkiez unterhält die Bequit-Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft, beispielsweise 1-Euro-Jobber/innen, die als Aufsichtskräfte für mehr Sicherheit und Sauberkeit eine tägliche Tour durch den Kiez machen.
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Handwerk nix Kunst

Temporäres Bauwerk in der Weisestrasse vor dem Syndikat. So sah es gestern aus, heute ist das Schild schon weg und der Regen wird auch seine Wirkung entfalten.

Handwerk mit Schnee Weisestrasse

Handwerk mit Schnee Weisestrasse

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Newsletter gegen steigende Mieten

Am 5. Dezember ist die 6. Ausgabe eines Newsletter gegen steigende Mieten erschienen. Aus der Ankündigung:

„Berlin für Alle – Leben ohne Angst – Steigende Mieten stoppen!
Seit Jahren steigen in großen Teilen vor allem der Berliner Innenstadt die Mieten rasant. Gleichzeitig nimmt die
gesellschaftliche Ungleichheit zu, es gibt immer mehr Armut. Gegen diese Entwicklung gibt es zunehmend Protest
und Widerstand auf verschiedenen Ebenen. Über diesen Widerstand möchte dieser Newsletter so umfassend wie
möglich berichten.“

Die Ausgabe ist nachzulesen unter Mieten, Makler, Widerstand (Berlin)

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Bauen auf dem Feld

Die geplante Bebauung der Kleingartenkolonie am Columbiadamm gegenüber des Tempelhofer Feldes ist gestoppt. Siehe auch den Text auf dem Blog von „Tempelhof für Alle“ Columbia-Quartier gestoppt? Damit scheint wohl das geplante Columbia-Quartier erst mal in weite Ferne gerückt zu sein. Umso aktueller wird dann das Neukölln-Quartier „Adresse für städtisches Wohnen am Park“, das die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung entlang der Oderstrasse errichten will. Hier sind alle Parteien bis auf die Linke für eine Bebauung. Die SPD hat auf ihrem Landesparteitag einen entsprechenden Beschluss verabschiedet:

Die vorgesehene Bebauung westlich des Schillerkiezes bietet die Chance einer sozialen Stabilisierung der Neuköllner Wohngebiete. Der neu geschaffene Wohnraum soll für breite Schichten der Bevölkerung bezahlbar sein, insbesondere aber sozialstabilisierende Bevölkerungsteile ansprechen und auch genossenschaftliche Wohnformen oder günstiges Wohneigentum für breitere Bevölkerungsschichten beinhalten.“
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