Betriebskosten steigen

Am vergangenen Mittwoch fand in der Genezarethkirche die von der Stadtteilinitiative Schillerkiez und der Berliner Mietergemeinschaft initierte Veranstaltung zur Betriebskostenabrechnung statt. Es kamen mehr als erwartet und über 70 Menschen drängten sich im Veranstaltungsraum und seinem Vorraum. Am Anfang informierte die Initiative kurz über ihre Entstehungsgeschichte, die Stadtteilversammlungen und die Zeitung Randnotizen. Rechtsanwältin Ewa Gill referierte etwa 45 Minuten über die wichtigsten Punkte, die bei der Betriebskostenabrechnung zu beachten sind. Das lässt sich hier leider nicht in wenigen Sätzen wiedergeben. Aber auf der Website der Berliner Mietergemeinschaft sind die wichtigsten Punkte nachzulesen: Betriebskosten und Betriebskostenabrechnung . Ein Informationsflyer ist auch als PDF-Dokument zum Download verfügbar: Betriebskostenabrechnung .
Bei der anschliessenden Fragerunde war zu erfahren, dass von Mietern aus einigen Häusern Nachzahlungen der Betriebskosten in Höhe von 500 bis 2000 Euro verlangt werden. Und das sind meistens Häuser, die verkauft worden sind und deren neue Eigentümer (überwiegend Immobiliengesellschaften) hier nun abkassieren wollen. Da ist eine Kontrolle der Abrechnung durch Beratungsstellen und Anwälte dringend notwendig. Bei einer Nachprüfung kann allerdings auch eine rein formale Korrektheit der Betriebskostenabrechnung herauskommen. Deshalb ist die rein rechtliche Seite nur ein Aspekt der Angelegenheit. Joachim Oellerich von der Berliner Mietergemeinschaft wies auf die politische Seite hin: die Nicht-Existenz einer Wohnungspolitik des herrschenden Senats, die zunehmende Verknappung billigen Wohnraums, die steigenden Mieten gerade kleinerer Wohnungen, die immer mehr nachgefragt werden und die zunehmende Verdrängung von Anwohnern aus sog. Szene-Kiezen wie auch jetzt dem Schillerkiez. Er betonte die Notwendigkeit des Austauschs von Nachbarn mit anderen Nachbarn, die gegenseitige Information von Mietern und den Sinn von Hausversammlungen, damit die Mieter eines Hauses nicht vereinzelt den Hausverwaltungen und Eigentümern gegenüberstehen.
Deshalb hier auch der Hinweis auf den Bürotermin der Stadtteilinitiative Schillerkiez:
jeden Dienstag zwischen 16 und 18 Uhr im Stadtteilladen Lunte Weisestrasse 53 Tel. 622 32 34
Dieser Termin ist gedacht als Anlaufpunkt für Anfragen, Nachfragen, Infos und vieles mehr.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.