Feiern in der Weisestrasse

Bei schönem Wetter fand am vergangenen Samstag das Strassenfest in der Weisestrasse statt. Es waren viele junge und alte unterschiedliche Menschen anwesend, die sich austauschten, miteinander redeten und Spass hatten. Einige Bilder gibt es auf dem Blog des unabhängigen Strassenfestes Weisestrasse Bilder vom Fest 2012 . Die Gruppe Zusammen Kämpfen, die sich ebenfalls an dem Fest beteiligte, berichtet , auch mit Fotos, unter Weisestrassenfest 2012 – Arbeiterviertel verteidigen, Miethaie enteignen .

Es gab am 4. August auch eine Demonstration unter dem Motto „Zeit sich kennen zu lernen: Neukölln gegen Miete und Verdrängung“, die an der Schillerpromenade endete. Darüber informieren die Veranstalter hier: Demobericht „Zeit sich kennen zu lernen“.

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Aufruf zum Miteinander aus Pankow

Die Besetzerinnen und Besetzer der Seniorenbegegnungsstätte Stille Straße 10 –
Aufruf zum Miteinander

Wir bedanken uns bei allen, die mit uns solidarisch waren und sind.

Mit der Besetzung unserer Begegnungsstätte vor über einem Monat ging es uns sehr schnell nicht nur mehr um deren Erhalt. Vielmehr wollten wir ein Zeichen setzen. Seit vielen Jahren müssen wir erleben, wie soziale, kulturelle, Bildungsund Freizeiteinrichtungen für Jung und Alt geschlossen oder stark eingeschränkt werden, in Pankow, in den anderen Berliner Bezirken und darüber hinaus, weil sie
nicht mehr finanzierbar seien.

Wir sind zwischen 67 und 96 Jahre alt. Wir, die Älteren, haben dieses Land nach dem Krieg mit aufgebaut, mit unserer Arbeit, und haben auf vieles verzichtet. Wir haben keine Angst mehr um unsere Zukunft. Aber wir haben Angst um die Zukunft unserer Kinder, unserer Enkel und unserer Urenkel. Wir wollen ihnen kein Land hinterlassen, in dem eine Musikstunde für Kinder, ein Besuch in der Bibliothek oder eine Gymnastikstunde für Ältere zu Produkten geraten, alles nur noch in Geld bewertet wird und der Mensch, der noch nicht oder nicht mehr leisten kann, zum Kostenfaktor verkommt.

Wir wollen ihnen kein Land hinterlassen, in dem sich der Staat seiner Pflicht um die soziale und kulturelle Infrastruktur entzieht, sie zur freiwilligen Aufgabe macht oder sie privatisiert und so dem Profit preisgibt.

Wir wollen ihnen kein Land hinterlassen, in dem es milliardenschwere Rettungsschirme für marode Banken und fehlkalkulierte Großprojekte gibt, nicht aber für die Menschen mit ihren sozialen und kulturellen Bedürfnissen.

Wir fühlen uns verantwortlich, unseren Kindern und Enkeln den Boden zu bereiten, auf dem sie kultiviertes Land vorfinden, auf dem die Spuren des Vergangenen nicht verwischt sind und Raum genug bleibt, ihr neues Leben selbstbestimmt gestalten zu können. Dafür geben wir unsere Fürsorge und teilen gern unsere Erfahrungen.

Lassen Sie uns dies gemeinsam tun, über Alter, Herkunft oder politische Orientierung hinweg.
Wir möchten Sie kennenlernen und mit Ihnen reden.
Kommen Sie zu unserem gemeinsamen Treffen mit den Mitgliedern des Jugendklubs Kurt Lade in die Stille Straße 10 am Sonntag, den 19. August 2012 um 14 Uhr.

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Unabhängiges Strassenfest Weisestrasse 4. August 2012

WIR BLEIBEN ALLE HIER!!!
Unabhängiges, selbstorganisiertes Strassenfest in der Weisestrasse, zwischen Selchowerstr. und Herrfurthstr.

Plakat Weisestrassenfest 2012

Liebe AnwohnerInnen, Liebe RestberlinerInnen,

Die Veränderungen besonders im Schillerkiez werden immer sichtbarer. Senat und Bezirk freuen sich über Aufwertung, aber für wen? Für die meisten Menschen hat sich die Lebens- und Wohnsituation, nicht nur hier in Neukölln, in den letzten Jahren keinesfalls verbessert :

– Die Mieten steigen immer höher, während das Geld zum Leben immer weniger wird
– Immer mehr Mietwohnungen werden in Eigentumswohnungen umgewandelt und die dort lebenden Menschen verdrängt
– Die Gängelung durch das Jobcenter nimmt zu, die Zahl der Zwangsumzüge steigt

Mit dem Straßenfest wollen wir informieren über die Entwicklungen im Kiez und den Widerstand dagegen. Wir vertrauen nicht auf Bezirksamt oder Quartiersmanagement, deren Interessen nur bei der restlosen Verwertung unseres Kiezes liegen. Auf dem Fest ist Raum und Zeit für ALLE Leute von hier und anderswoher, um sich näher kennenlernen und austauschen zu können. Orientieren wir uns an ermutigenden Beispielen, wie der Mietergemeinschaft Kotti und Co mit ihrem Protestcamp am Kottbusser Tor und den Seniorinnen in Pankow, die ihre Freizeistätte besetzt haben, um sie zu erhalten.
Laßt uns also miteinander reden und feiern und denkt daran:
Allein machen sie Dich ein! Gemeinsam sind wir stark!
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Kundgebung für Nuriye Cengiz 2. August

Frau Nuriye Cengiz kämpft exemplarisch gegen Zwangsumzüge, die aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes zunehmen. Aber weder verschulden einzelne Personen die Situation, noch sind es Einzelfälle!
Wir kämpfen gegen ein strukturelles Problem!
Keine Zwangsräumungen wegen steigender Mieten, Umwandlung in Eigentumswohnungen, Hartz IV etc.!
Bringt Kochtöpfe, Trillerpfeifen und alles was Lärm macht! Kommt die Falstaf Frau Cengiz nicht entgegen, kommen wir zur Falstaf! Wir sind hier und wir sind laut, weil Falstaf die Wohnung von Frau Cengiz klaut!

Donnerstag, 2. August 2012, 15 Uhr
vor der Falstaf Vermögensverwaltung AG
Schlüterstr. 4 / Ecke Schillerstr., 10625 Berlin
U2 – Bhf Ernst-Reuter-Platz

weitere Informationen:

Ob Nuriye, ob Kalle, wir bleiben alle!

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Immobilienmarkt 2011

Dem geht es richtig gut. Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Berlin hat seinen Bericht über den Berliner Grundstücksmarkt 2011/2012 vorgelegt. Darin werden die Daten aller in Berlin notariell beurkundeten Immobilienverkäufe des Jahres 2011 berücksichtigt. Eine Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vom 27. Juli 2012 informiert über die wichtigsten Ergebnisse. Einige seien hier dargestellt:

– anhaltender Umsatzanstieg mit +20 % nach Fallzahlen und +28 % nach Geldmenge;

– nach Anzahl der Kauffälle ist 2011 „das Spitzenjahr“ seit der Wende.

– erneuter Zuwachs bei Wohn- und Geschäftshäusern, bei deutlich gestiegenem Geldumsatz in der Osthälfte der Stadt mit zum Teil deutlichen Preissteigerungen.

Neubegründung von Wohnungseigentum/Umwandlungen:

– mit insg. 7.794 neu begründetem Wohnungseigentum (+ 22 % gegenüber 2010);
– Zahl umgewandelter Mietwohnungen mit 4.744 moderat über Vorjahreswert (5 %);
– im Wohnungseigentum neu erstellte Wohnungen mit 3.050 stark gestiegen (66 %) – im Jahr 2010 betrug die Anzahl im Wohnungseigentum neu erstellter Wohnungen 1.835.

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Radiointerview zum Schillerkiez

hier eine Mitteilung von RADIO AKTIV:

Am 4. August 2012 findet in Berlin Neukölln das Unabhängige Weisestraßenfest von und für Nachbar_Innen statt. Der Bezirk ist seit einigen Jahren von extremen Mietsteigerungen und starken Verdrängungstendenzen der ursprünglich ärmeren Bevölkerung gekennzeichnet.

Wir sprachen mit zwei Vertretern der Initiative Schillerkiez über ihrer Erfahrungen mit der Gentrifizierung, unabhängiger Organisierung dagegen sowie der Rolle der Bezirksregierung und wollten wissen, was am 4. August in der Neuköllner Weisestrasse passieren wird.

Das Interview kann hier online angehört und auch herunter geladen werden:
Berlin Neukölln: Widerstand gegen Aufwertung und Verdrängung

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Aufhebung der Sozialbindung

Aufhebung der Sozialbindung von öffentlich gefördertem Wohnungsbau im statistischen Gebiet Schillerpromenade

Im Berliner Amtsblatt Nr. 28 vom 6. Juli 2012 ist eine Bekanntmachung des Bezirksamts Neukölln vom 12. Juni 2012 veröffentlicht worden:

„Allgemeinverfügung über die Freistellung von Bindungen nach dem Wohnungsbindungsgesetz und Verzicht auf Ausgleichszahlungen nach dem Wohnraumförderungsgesetz in den Statischen Gebieten 75 bis 79“

Diese Verfügung betrifft öffentlich geförderten Wohnungsbau ( Sozialwohnungen) in den Gebieten Reuterplatz, Roseggerstrasse, Köllnische Heide, karl-Marx-Strasse und Schillerpromenade. Hierfür wurden vom Staat viele öffentliche Mittel ausgegeben, dafür sind sie preis- und belegungsgebunden. Nun bleibt die Preisbindung zwar bestehen, aber die Belegungsbindung wird aufgehoben. Jetzt dürfen nicht nur Menschen mit Wohnberechtigungsschein und meist geringem Einkommen dort einziehen, sondern auch Besserverdienende können nun eine Sozialwohnung mieten. Menschen mit Wohnberechtigungsschein und geringeren Einkommen gehen nun eher leer aus. Das nennt sich dann Aufwertung, wir sagen Gentrifizierung.

Die Seite mit der Bekanntmachung im Amtsblatt Berlin als PDF-Dokument
Amtsblatt Berlin 28/2012, Seite 1145

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Solidarität Stille Strasse

Solidaritätserklärung der Gruppen des Stadtvernetzt-Bündnis für die kämpferischen Seniorinnen, die ihre Seniorenfreizeitstätte in Pankow seit fast 4 Wochen besetzt halten.

Liebe Besetzerinnen und Besetzer der Stillestraße 10,

die Stadtvernetzt-Gruppen finden Euch toll. Ihr habt unsere volle Solidarität. Wir sind in verschiedenen Stadteilen und Häusern aktiv gegen Mieterhöhungen, Umwandlung in Eigentum, Verdrängung und zunehmende Armut. Wir glauben, dass Eure Probleme dieselben Ursachen haben wie unsere Kämpfe im Kiez: Die Stadt befindet sich im Ausverkauf, Investoren werden hofiert, die Bewohnerinnen und Bewohner sollen wegziehen, wenn das Einkommen, Hartz-IV-Bezüge und Rente nicht mehr reichen. Euer Kampf ist unser Kampf. Wir haben Euch in der Vergangenheit unterstützt und werden Euch weiter unterstützen. Wir sind da, wenn Ihr uns braucht.

Euer Stadtvernetzt-Bündnis

Website Solidarität Stille Strasse

Solidarität mit Pankower Seniorinnen

Solidariätsplakat am Eckhaus Weisestrasse/Herrfurthstrasse

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Ziegert versteckt sich

Ziegert versteckt sich vor den Mietern in seinen Büroräumen.

Am 24 Juli fand in der Schlüterstraße 54 eine Kundgebung unter dem Motto „Den Profiteuren von Mietsteigerungen auf die Pelle Rücken“ mit empörten Mieter/innen und Mitstreiter/innen aus Stadtteilgruppen statt. Leider verwies die holde Polizei die Kundgebung auf die andere Straßenseite, an die Ecke einer Kreuzung. Die Polizei war gleich mit mehreren Fahrzeugen vor dem Bürohaus von Ziegert und in der Seitenstrasse angerückt. Das hielt alle Beteiligten nicht davon ab, Ziegert lauthals ihre Meinung zu sagen. Verschiedene Menschen berichteten über ihre Erfahrungen mit der Firma Ziegert im Grafekiez, Schöneberg , Kreuzberg und Neukölln. Frau Cengiz, die selbst von Zwangsräumung bedroht ist, informierte über eine am 2. August geplante Kundgebung Ob Nuriye,ob Kalle, wir bleiben alle .
Während der Kundgebung sperrte die Polizei den Eingang der Imombilienhaie Ziegert, die lugten verschämt hinter ihren Gardinen aus dem Fenster und trauten sich erst nach Abschluss der Kundgebung unter dem verbleibenden Schutz der Polizei zum Rauchen vor die Tür. Diese Kundgebung war erst ein Anfang, danach mit mehr Beteiligtem und noch lautstärker. Dabei wird es nicht bleiben, auch unangekündigtem Besuche werden wir in der Zukunft nicht ausschließen, damit wir dann ungestört den Profiteuren von Mietsteigerungen und Umwandlung unsere Meinung sagen können.

Kundgebung gegen Ziegert 24.7.2012

Kundgebung gegen Ziegert 24.7.2012

Kundgebung gegen Ziegert 24.7.2012

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Protest im Hinterhof

Farbflecken Allerstrasse 18 Schillerkiez
Am vergangenen Wochenende spazierten Menschen durch Hinterhöfe im Neuköllner Schillerkiez, um zu sehen, was sich da so tut. Dabei fanden sie neue Farbgestaltungen in dem Haus Allerstrasse 18/Ecke Lichtenrader Str. 39. Auf frisch gestrichener Fassade waren frische Farbflecken zu sehen. Das Haus gehört seit letztem Jahr der Wiener Immobiliengesellschaft Spreeinvest und wird „betreut“ von der Berliner Firma Ziegert. Sie wandeln die Mietwohnungen in Eigentumswohnungen um und verdrängen die dort lebenden Menschen aus ihren Wohnungen. Darin dürfte wohl auch die Ursache der lila Farbtupfer liegen.

Farbflecken Allerstr. 18 Schillerkiez

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