Sonntag, den 20. September 2020 um 16 Uhr, Ringbahnstraße Ecke Walterstraße in Berlin Neukölln
Wir gedenken Luke Holland, der vor 5 Jahren an dieser Stelle von dem Neonazi Rolf Zielezinski ermordet wurde.
Am Sonntag, 20. September, jährt sich der Mord an Luke Holland zum fünften Mal.
Der damals 31-jährige britische Jurist wurde am frühen Morgen des 20. Septembers 2015 in der Ringbahnstraße/Ecke Walterstraße vor der damaligen Bar Del Rex ermordet.
Holland hatte vor der Bar gestanden und telefoniert.
Der Neonazi Rolf Z. soll Holland mit einer abgesägten Schrotflinte unerwartet aus nächster Nähe in den Bauch geschossen haben, Holland hatte keine Überlebenschance.
Z. hatte sich womöglich daran gestört, dass Holland englisch sprach.
Bei seiner Festnahme noch am selben Tag fanden Polizist*innen in seiner Wohnung Nazidevotionalien, Sprengstoff und mehrere Waffen.
Er wurde wegen Mordes und illegalem Waffenbesitz zu elf Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt, seine mögliche rechtsextreme Tatmotivation spielte im Urteil keine Rolle.
Am 20. September 2020, um 16 Uhr, wollen Freunde, Angehörige und Mitglieder der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektas am Tatort in der Ringbahnstraße 29 Luke Holland gedenken.
Am selben Tag soll seine Mutter Rita Holland in Manchester im Grab ihres Sohnes beigesetzt werden.
Rita Holland nahm sich im Oktober 2019 das Leben, laut Angaben von Angehörigen weil sie den Schmerz über den Verlust ihres Sohnes nicht ertrug.
Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş
https://burak.blackblogs.org // www.gedenkort-fuer-burak.org
www.facebook.com/Burak.unvergessen
burak-initiative@web.de
Ausführlicher Text:
Gedenken am 5. Jahrestags des Mordes an Luke Holland
Sonntag, den 20. September 2020 um 16 Uhr,
in die Ringbahnstraße Ecke Walterstraße in Berlin Neukölln
Wir gedenken Luke Holland, der vor 5 Jahren an dieser Stelle von dem Neonazi Rolf Zielezinski ermordet wurde.
Wir gedenken auch Rita Holland, der Mutter von Luke Holland, die letztes Jahr am 21. Oktober 2019 starb, weil sie den Schmerz über den Verlust ihres Sohnes nicht mehr ertragen konnte. Der Tod von Rita Holland muss auch Rolf Zielezinski zugeschrieben werden.
Am 20.09.2020 findet auch die Beisetzung von Rita Holland in Manchester statt, am Grab ihres Sohnes Luke.
Luke Holland, geboren am 4.4.1984, wuchs in Manchester auf. Er studierte unter anderem in Oxford und war als Jursit Jurist tätig. 2014 zog er nach Berlin. Luke wurde am frühen Morgen des 20.09.2015 von dem Neonazi Rolf Zielezinski in der Ringbahnstraße Ecke Walterstraße in Neukölln vor der Damaligen damaligen Bar Del Rex, einer szenigen Kneipe mit internationalem Publikum, ermordet, als er gerade vor der Tür seinem Freund in England telefonisch zum Geburtstag gratulierte. Der Mörder war zuvor mehrfach als unangenehm-aggressiv in der Bar aufgefallen, unter anderem hatte er sich bei dem ebenfalls englischsprachigen Besitzer darüber beschwert, dass dort zu wenig Deutsch gesprochen werde. Luke gratulierte seinem britischen Freund auf Englisch, wie auch sonst.
Lukes Eltern, Rita und Phil sagten: „Luke musste sterben, weil er Englisch sprach.“
Der Neonazi Rolf Zielezinski schoss Luke mit einer abgesägten Schrotflinte in den Bauch. Luke hatte keine Überlebenschance, die inneren Verletzungen waren zu schwer. Rolf Zielezinski fuhr anschließend nach Oranienburg zum Stadtfest und feierte dort. Als er nachts wieder nach Hause kam, wurde er festgenommen. In seiner Wohnung befanden sich diverse Nazidevotionalien, mehrere Waffen sowie ein Kilo Sprengstoff. Trotzdem wurde er nur wegen Mordes und illegalem Waffenbesitz angeklagt. Der Sprengstoff spielte in der Anklage keine Rolle und sein nationalsozialistischer Ungeist auch nicht. Im Gerichtsverfahren wollte der Richter kein extrem rechtes Motiv des Mörders erkennen. Im Juli 2016 wurde Rolf Zielezinski zu 11 Jahren und 7 Monaten verurteilt, wegen Mord ohne Motiv, so das Urteil. Die Familie und uns erschüttert die entpolitisierende Urteilsbegründung und das Verschweigen des Sprengstoffs.
Trotz bestehender Hinweise weigerten sich Gericht und Staatsanwaltschaft zudem konsequent, zu ermitteln, ob Rolf Zielezinski auch der Mörder von Burak Bektaş sein könnte. Dies wurde schon zu Anfang des Prozesses offensichtlich und vom Gericht bis zum Ende des Prozesses durchgehalten. Die Eltern von Luke Holland, Rita und Phil, sagten während des Prozesses gegen den Mörder ihres Sohnes in Berlin wiederholt, Luke könne noch am Leben sein, wenn der Mord an Burak Bektaş ernsthaft untersucht worden wäre.
Rolf Zielezinski wurde so dargestellt, wie Täter mit rechter Überzeugung von der Polizei und den Gerichten zumeist dargestellt werden: als Mensch, der zuviel trinkt, Eigenbrödler, Waffensammler und natürlich als Einzeltäter. Luke Holland hingegen wurde von der Polizei und in manchen Medien als DJ bezeichnet, der wegen Ruhestörung ermordet worden sei. Dass er Opfer eines nationalsozialistischen Verbrechens wurde, erfuhr die Öffentlichkeit erst durch Freunde von Luke Holland und einer kritischen Gegendarstellung.
Dieser Umgang der Ermittlungsbehörden und Gerichte in Berlin mit rechter Gewalt, Nazimorden und anderen rassistischen Verbrechen, über den immer weitere Fakten öffentlich werden, hat System. Grundlage ist die Kumpanei zwischen rechten „Sicherheitsbehörden“ und Nazis in Neukölln und darüber hinaus. Die Anklage Rolf Zielezinskis ausschließlich wegen Mordes und nicht auch wegen Hassverbrechen und Sprengstoffbesitz, das Ignorieren des politischen Tatmotivs, die Erklärung des Mörders zum Einzeltäter durch Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht haben System.
Kommt am Sonntag, den 20. September 2020 um 16 Uhr in die Ringbahnstraße Ecke Walterstraße in Berlin Neukölln. In Wut und Trauer am 5. Jahrestags der Ermordung von Luke Holland.
Denkt an den Nase-Mund-Schutz und bringt Blumen und Kerzen mit – Luke Holland unvergessen!
Aktionen
Links
- 100 % Tempelhofer Feld
- DonauFulda Kiezinitiative
- Friedel54
- FuldaWeichsel
- Gentrification Blog
- Karla Pappel
- Kein Ort für Nazis! Neukölln gegen Nazis
- Kiezversammlung 44
- Mietenbündnis Neukölln
- Rixdorfer Kiezforum
- Solidarische Aktion Neukölln
- Squat Tempelhof!
- Stadtteil- und Infoladen Lunte
- Stadtteilgarten Schillerkiez
- Steigende Mieten stoppen
- Tempelhof für Alle
- Unser Block bleibt!
- Weisekiez-Initiative
- Wem gehört Kreuzberg?
- Wildenbruchstrasse./Weserstrasse
- Wir bleiben Alle!
Archiv
- November 2024
- Juli 2023
- Mai 2023
- April 2023
- Februar 2023
- Dezember 2022
- November 2022
- Oktober 2022
- Juli 2022
- April 2022
- März 2022
- Januar 2022
- Dezember 2021
- November 2021
- September 2021
- August 2021
- Juli 2021
- Juni 2021
- Mai 2021
- April 2021
- März 2021
- Februar 2021
- Januar 2021
- Dezember 2020
- November 2020
- Oktober 2020
- September 2020
- August 2020
- Juli 2020
- Juni 2020
- Mai 2020
- April 2020
- März 2020
- Februar 2020
- Januar 2020
- Dezember 2019
- November 2019
- Oktober 2019
- September 2019
- August 2019
- Juli 2019
- Juni 2019
- Mai 2019
- April 2019
- März 2019
- Februar 2019
- Januar 2019
- Dezember 2018
- November 2018
- Oktober 2018
- September 2018
- August 2018
- Juli 2018
- Juni 2018
- Mai 2018
- April 2018
- März 2018
- Februar 2018
- Januar 2018
- Dezember 2017
- November 2017
- Oktober 2017
- September 2017
- August 2017
- Juli 2017
- Juni 2017
- Mai 2017
- April 2017
- März 2017
- Februar 2017
- Januar 2017
- Dezember 2016
- November 2016
- Oktober 2016
- September 2016
- August 2016
- Juli 2016
- Juni 2016
- Mai 2016
- April 2016
- März 2016
- Februar 2016
- Januar 2016
- Dezember 2015
- November 2015
- Oktober 2015
- September 2015
- August 2015
- Juli 2015
- Juni 2015
- Mai 2015
- April 2015
- März 2015
- Februar 2015
- Januar 2015
- Dezember 2014
- November 2014
- Oktober 2014
- September 2014
- August 2014
- Juli 2014
- Juni 2014
- Mai 2014
- April 2014
- März 2014
- Februar 2014
- Januar 2014
- Dezember 2013
- November 2013
- Oktober 2013
- September 2013
- August 2013
- Juli 2013
- Juni 2013
- Mai 2013
- April 2013
- März 2013
- Februar 2013
- Januar 2013
- Dezember 2012
- November 2012
- Oktober 2012
- September 2012
- August 2012
- Juli 2012
- Juni 2012
- Mai 2012
- April 2012
- März 2012
- Februar 2012
- Januar 2012
- Dezember 2011
- November 2011
- Oktober 2011
- September 2011
- August 2011
- Juli 2011
- Juni 2011
- Mai 2011
- April 2011
- März 2011
- Februar 2011
- Januar 2011
- Dezember 2010
- November 2010
- Oktober 2010
- September 2010
- August 2010
- Juli 2010
- Juni 2010
- Mai 2010
- April 2010
- März 2010
- Februar 2010