Das „Herrfurth-Eck“ war eine der letzten traditionellen Eckkneipen im Schillerkiez. Direkt hinter der Genezarethkirche gelegen, war sie ein Ort für die, die sich in den neuen „Szenekneipen“ nicht willkommen fühlen. Eine Alternative zur hippen Gastronomie auf der Rennstrecke zum Tempelhofer Feld. Im September wurde der Laden zugemacht, es gab ein Treffen für potentielle Nachfolger. Einige Menschen aus dem Kiez wollten die Kneipe weitermachen, aber das grosse Geld hat leider gewonnen. Wahrscheinlich wird nun ein neuer Touri- und Yuppie-Schuppen entstehen. Die Kneipenschilder wurden entfernt und wir werden sehen, was kommt.
4. Oktober 2015
25. Oktober 2015
Einen interessanten Einblick in die Geschichte vermittelt ein Artikel aus dem Focus, der vor genau 14 Jahren am 15.10.20o1 erschien, eine Gegenüberstellung von Helmholtzplatz und Herrfurthplatz.
Reportage: Absturz West, Aufbruch Ost
„Berlin, zerrissene Hauptstadt: hier Armut, Alkohol und leere Läden. Dort coole Bars, teure Lofts und Szenevolk. Die Geschichte zweier Plätze zwölf Jahre nach der Wende“
Der letzte Abschnitt des Focus-Textes: Prophezeiung, Drohung, Realität?
„Das Auf und Ab der Kieze ist das Pulsieren der Stadt. Vielleicht erreicht die Szene-Karawane eines Tages auch die Schillerpromenade. Vielleicht stehen dann die Eventmanager und Werbefritzen staunend auf der Hermannstraße und sagen: Das ist das Brooklyn von Berlin. Das ist Leben, chaotisch, anstrengend, schön. In der Metropolis scheint alles möglich. Neues Spiel, neues Glück. Eines Tages kehrt vielleicht sogar Niggemann wieder zurück.“