Gestern fand eine Videokundgebung in der Biebricher Strasse Ecke Hermanstrasse statt, mit der auf die Geschäfte des Unternehmens Berlin Aspire Real Estate aufmerksam gemacht wurde. Etwa 100 Menschen sahen Kurzfilme zu Neukölln und dann den Film „Mietrebellen“. Zu dem dortigen Haus Hermannstraße 232 Ecke Biebricher Straße gab es folgende Informationen:
Verdrängung durch Spekulation in Neukölln
Das Haus wurde vor über einem Jahr vom Immobilieninvestor Berlin Aspire Real Estate gekauft. Obwohl laut Gesetzeslage Kauf Miete nicht bricht und somit die Mietverträge natürlich weiterhin gültig sind, werden die Mieter*innen seither vom Eigentümer und der Hausverwaltung BEARM in Person des Entmietungsexperten Frank Emuth eingeschüchtert und massiv unter Druck gesetzt, um sie aus ihren Wohnungen zu vertreiben.
Die Eigentümer des Hauses Berlin Aspire Real Estate
Berlin Aspire Real Estate hat seit 2011 mehrere Mietshäuser in Berlin gekauft und in Eigentumswohnungen zerschlagen. Das Vorgehen von Berlin Aspire ist in allen Fällen ähnlich: Zuerst wird ein Mietshaus gekauft, bevorzugt ein Altbau mit sogenanntem Potenzial, d. h. noch nicht komplett durchmodernisiert und mit relativ günstigen Mieten. Dann wird den Gewerbeeinheiten gekündigt und den Wohnungsmieter*innen eine maximale Mieterhöhung aufgebrummt. Dadurch werden schon mal diejenige Mieter*innen zum Auszug gezwungen, die sich die neue Miete nicht mehr leisten können. Andere werden rausgeekelt oder mit lächerlichen Prämien rausgelockt. Die frei gewordenen, aufpolierten Wohnungen, werden von Berlin Aspire auf der Website von Airbnb als Ferienwohnungen angeboten. Auch in diesem Mietshaus befinden sich schon mindestens zwei Ferienwohnungen.
Mieterschutz und Mieterrechte interessieren Berlin Aspire nicht. Hier geht’s nur um’s schnelle Geld.
Jedes Haus gehört einer eigenen GmbH und Co. KG, die unter der Adresse von Berlin Aspire Real Estate in der Friedrichstraße 82 angesiedelt ist. Schon bevor Berlin Aspire ein Mietshaus erworben hat und die Umwandlung in Teileigentum stattfand, beginnt der Verkauf der einzelnen Wohnungen. Im Internet präsentiert sich Berlin Aspire Real Estate als erfahrenes und in Berlin verwurzeltes Immobilien-Unternehmen mit guten Kontakten. Für die Investor*innen bietet es einen Rundum-Service an: Berlin Aspire kümmert sich um eine günstige Finanzierung des Investments durch die Banken, die Aufwertung des Gebäudes bzw. der einzelnen Wohnungen und zu guter Letzt um die Verwaltung des Objekts inklusive Vermittlung an die richtigen sprich solventen Mieter*innen.
Umwandlungstopp sofort
Wir Mieter*innen müssen Druck auf die Politik ausüben, damit die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen gestoppt wird! Denn genau diese Umwandlungen sind ein zentraler Verdrängungsmotor in Berlin. Mittlerweile gibt es Stadtteile in denen bis zu einem Drittel aller Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt sind. Dort liegen die Mieten bis zu 30% höher.
München und Hamburg haben es vorgemacht: es geht! Der Senat kann die Bedingungen für ein Umwandlungsverbot schaffen und damit der Zerstörung von bezahlbaren innerstädtischen Mietwohnungen endlich einen wirksamen Riegel vorschieben. Allein die CDU sperrt sich dagegen. Aber auch die scheinbar mieterfreundliche SPD legt sich nicht wirklich ins Zeug. Nur zur Erinnerung: Gerade diese beiden verantworten maßgeblich den Bankenskandal und damit die Verschuldung Berlins und die Abwälzung der Schulden auf uns Berliner*innen.
!!! Schluss mit der Umverteilung von unten nach oben !!!
!!! WIR BLEIBEN ALLE!!!
Im Schillerkiez befindet sich ein weiteres Haus, das von dieser Firma vermarktet wird. Dabei handelt es sich um das Haus Weisestrasse 21, das erst im Januar diesen Jahres von der Immobilienfirma Mähren Gruppe erworben und im Juli wohl schon weiter verkauft wurde. Da scheinen sich die Pläne von Jakob Mähren wohl geändert zu haben: Attraktiver Investitionsstandort Weisestrasse
Weitere Informationen:
Berlin Aspire Real Estate
Berlin Estate
Hobrechtstrasse 40
Reichenberger Strasse 114
Sonnenburger 55
Wildenbruchstraße/Weserstraße