Tag der Offenen Tür 13. April

Veranstaltung Das Rote Neukölln

Sa. 13.4.2013 – ab 14:00 Uhr in der Sonnenallee 101

Neukölln zieht an. Neben TouristInnen und vielen neuen BewohnerInnen ist vor allem die Immobilienbranche fasziniert von diesem Bezirk, der lange Zeit eher für Negativschlagzeilen gut war.
Seinen Augen habe er nicht getraut, schilderte vor nicht allzu langer Zeit ein Immobilienmakler, „als immer mehr Akademikerhaushalte in Neukölln ihre Bleibe suchten.“ Mittlerweile gebe es die dritte Welle von Neu-Neuköllnern.
Dass sich Investitionen in „Gentrifizierungslagen“ als besonders lohnend erweisen, belegte der Makler mit der einfachen Feststellung, dass Wohnungen, die bisher für vier oder 4,50 Euro nettokalt vermietet waren, nach einem Auszug und ohne viel daran machen zu müssen, für sechs oder 6,50 Euro neu vermietet werden könnten. Und wer noch etwas in die Wohnung investiere, könne auch „mehr als sieben Euro erzielen.“ Die aktuellen Angebote im nördlichen Neukölln belegen diese Situation sehr eindringlich.

An Geld für Investitionen in Neuköllner Mietshäuser mangelt es ganz und gar nicht. Im Gegenteil, pleite sind nur die Staaten, die versäumen das Geld bei denen einzusammeln, die darüber in Hülle und Fülle verfügen. Die zahlreichen Eigentümerwechsel im nördlichen Neukölln belegen den seit Jahren anhaltenden Trend und sind zu einem existentiellen Problem für viele Mieterhaushalte geworden. Mieterhöhungen, Modernisierungen und erzwungene Umzüge sind an der Tagesordnung.

Das Programm:


15:00 Uhr Was ist los im Kiez?
Mit den Folgen der aktuellen Entwicklung beschäftigt sich Sigmar Gude vom Stadtforschungsinstitut Topos, der die Grenze der Miet-Belastbarkeit für einkommensschwache Haushalte längst erreicht sieht. Zusammen mit der Kiezinitiative DonauFulda wird Sigmar Gude die aktuelle Situation beleuchten.

Im Anschluß wird es darum gehen, wie mit Hausversammlungen der erste Schritt zur Gegenwehr organisiert werden kann, wie diese von Kiezinitiativen und der Berliner MieterGemeinschaft unterstützt werden und wie sich eine Hausgemeinschaft erfolgreich gegen eine Modernisierung zu wehren weiß.

16:00 Uhr Zwangsumzüge verhindern!
Am Ende der Mietpreisspirale werden Haushalte zu Umzügen genötigt oder es drohen Zwangsräumungen. Das Bündnis gegen Zwangsräumungen sieht darin den gewalttätigsten Akt der Verdrängung, der aus der strukturellen Ungerechtigkeit der Gesetze und Verhältnisse resultiert. Mit Aktionen organisiert das Bündnis Gegenwehr und wirbt für Unterstützung in möglichst vielen Bezirken.

17:00 Uhr Jugendarbeit im Kiez
Evin e.V. ist anerkannter Träger von mehreren Projekten im Jugendhilfebereich und mit seinen ambulanten Erziehungshilfen vor allem auch im Bezirk Neukölln tätig. Aus der alltäglichen Arbeit wissen die MitarbeiterInnen von Evin, wie sich vor dem Hintergrund steigender Mieten die soziale- und Wohnsituation von Familien und Jugendlichen mit Migrationshintergrund darstellt.

18:00 Uhr Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt
Für Vertrauen und gegenseitigen Respekt zwischen Roma und nicht Roma setzt sich der Verein „Amaro Foro“ ein. Der Verein bietet vielerlei
Beratung, wobei die Frage der Wohnraumbeschaffung zu den dringlichsten gehört. Über Erfahrungen mit Vermietern und erfolgreiche Interventionen
werden Aktive des Vereins berichten.

19:00 Uhr Kulturprogramm
und Kulinarisches

Wir freuen uns auf Ihren Besuch,
die DonauFulda Kiezinitiative und Berliner MieterGemeinschaft

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