Es gibt mal wieder eine Ausgabe der „Randnotizen“ diesmal mit dem Untertitel „Stadtteilzeitung aus dem Norden Neuköllns“. Sie wird derzeit verteilt oder kann in der Lunte, dem Syndikat usw. abgeholt werden. Über den Inhalt informiert das Vorwort.
Online als Randnotizen 8, Januar 2013, PDF-Dokument, 3,5 MB
Vorwort RandNotizen 8
Pünktlich zum Beginn der kalten Jahreszeit schloss die Berliner Volksbank ihre Automatenfiliale in der Hermannstraße wegen angeblichem Vandalismus. Die dort wohnenden Obdachlosen mussten deshalb weiterziehen und sich eine neue Bleibe suchen. Womöglich landeten sie für 16 Euro pro Nacht im Obdachlosenheim in der Teupitzer Straße (S.31, „Interview Teupe“). Die Berliner Amtsgerichte sind bemüht, dafür Sorge zu tragen, dass die Kundschaft dort nicht ausbleibt (S.34, „Amtsgerichtstext“). Etwa drei Haushalte verlieren täglich in Berlin ihre Wohnung durch Zwangsräumungen.
Erfreulicherweise regt sich dagegen inzwischen Widerstand. Nach spanischem Vorbild gründete sich auch hier eine Initiative mit dem Namen „Zwangsräumungen verhindern!“. Sie feierte bereits den ersten Teilerfolg, indem sie die Räumung einer Kreuzberger Familie in der Lausitzer Straße mit Hilfe einer Sitzblockade stoppte (S.23, „Interview Zwangsräumungen“). Allerdings ist zu befürchten, dass der Initiative die Arbeit in der nächsten Zeit nicht ausgehen wird. Die Zahl der Zwangsräumungen dürfte angesichts der hiesigen Mietentwicklung (S.18, „Mietentwicklung“) und der weiteren Verknappung an Mietwohnungen durch deren Umwandlung in Eigentumswohnungen (S.27, „Das große Geschäft“) weiter zunehmen.
Leider gibt es hierzulande sogar Menschen, denen es nicht einmal erlaubt ist, sich eine eigene Wohnung zu suchen, geschweige denn in eine Stadt ihrer Wahl zu ziehen. Flüchtlinge aus aller Welt, die sich vor politischer Verfolgung oder aufgrund unerträglicher, zum Teil lebensbedrohlicher sozialer Verhältnisse nach Deutschland gerettet haben, kämpfen seit Monaten darum, genau das zu dürfen. Sie kämpfen auch gegen den Rassismus, der ihnen in diesem Land entgegenschlägt (S.5, „Flüchtlinge“; S.13, „Buschkowsky – schaff dich ab!“; S.17,“Der Mob“; S.9, „Mengelkochs rassistische Märchen2). Die RandNotizen unterstützen die Forderungen der Flüchtlinge vor dem Brandenburger Tor und auf dem Oranienplatz nach einem menschenwürdigen Leben und wünschen ihnen viel Kraft, den Kampf auch in der Winterkälte durchzuhalten und zu einem erfolgreichen Ende zu bringen.
Wer Informationen oder Texte für die RandNotizen beisteuern mag, ist jederzeit willkommen. Wir bedanken uns besonders bei den Übersetzern sowie für alle eingebrachten Artikel und wünschen viel Spaß beim Lesen.
Eure RandNotizen
Erreichen könnt ihr uns unter nk44.blogsport.de oder unter smashtaskforce@freenet.de
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