Die Genossenschaft „Wohnungsbau Verein Neukölln“ (WbV) will die in den 60er Jahren errichteten Häuser Heidelbergerstrasse 15-18 abreissen und einen Neubau hinstellen lassen, den sich die derzeitigen Bewohner kaum leisten können. Darüber wurden die Bewohnerinnen auf einer „Informationsveranstaltung“ am vergangenen Donnerstag informiert.
In einem Beitrag auf MieterEcho Online am 27. März 2015 ist Näheres zu lesen: Genossenschafter/innen protestieren gegen geplanten Abriss in der Heidelberger Str. .
Nun gibt es eine Pressemittelung von etwa zwanzig Genoss*innen der Häuser Heidelberger Str. 15-18, die wir hier veröffentlichen:
PM: Genossenschaftmitglieder WBV-Neukölln verweigern Rausschmiss
Presseerklärung anläßlich der sogenannten „Informations“ -Veranstaltung“ der WBV Neukölln am 26.3.2015
Wir wenden uns hiermit an die Presse um folgendes kundzutun:
Wir, die Genoss*innen des Wohnungsbau-Verein Neukölln e.G. (WBV Neukölln eingetragene Genossenschaft) Heidelbergerstr. 15-18 (12059 Berlin), haben weder dem Auszug aus unseren Wohnungen noch dem Abriss der Häuser zugestimmt, in denen wir wohnen. Nur über Dritte und Gerüchte haben wir davon erfahren, dass unser Wohnhaus abgerissen und teuer neu gebaut werden soll. Uns wird in den neuen Wohnungen kein bezahlbarere Wohnraum mehr zur Verfügung stehen. Darum hat der Vorstand beschlossen uns mit subtilen Tricks und Druck zum Auszug zu bewegen.
Wir erklären:
Es hat keine Mitglieder- bzw. Vertreterversammlung gegeben, wo über die Sache seitens des Vorstands informiert bzw. diskutiert wurde. Wir erklären hiermit, dass wir nicht ausziehen werden. Wir fordern stattdessen umgehend den WBV auf die Entmietung zu stoppen und die Wiedervermietung in die Wege zu leiten. Wir gehen davon aus, dass der Vorstand der WBV satzungsgemäß dem Interesse der Genoss*innen verpflichtet ist. Dieses Interesse besteht im Erhalt bezahlbaren Wohnraums sowie darin, Menschen das Wohnen im sozialen Umfeld zu gewährleisten, in dem wir hier zum Teil seit mehreren Jahrzehnten wohnen.
Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren und werden alle in der Heidelbergerstr 15-18 wohnen bleiben.
knapp zwanzig Genoss*innen der Häuser Heidelberger Str. 15-18
Pressekontakte zu den knapp zwanzig Unterzeichner*innen über die Stadtteilinitiative „Karla Pappel – Gegen Mieterhöhung & Verdrängung“ : herta_pappel@gmx.de
Update vom 31.3.2015
Artikel in der Tageszeitung vom 31.3.2015: Genossen, ihr müsst raus!
Genossenschaft will Häuser aus den 1960ern durch Neubau ersetzen. Viele der Bewohner könnten sich die Miete nicht mehr leisten.