Eine Veranstaltungsreihe April bis Juni 2022 im Stadtteilladen Lunte
Montag, 11.4. um 19 Uhr in der Lunte, Weisestr.53 (U-Bhf. Boddinstr.):
Einladung zu einem Gesprächskreis zur sozialen Frage (Hartz IV,Niedriglöhne, Grundsicherung, niedrige Renten)
- Was sind die damit verbundenen Probleme? Wie können diese angegangen werden? Wie können wir uns gegen Schikanen und Zumutungen wehren?
- Was für einen Kiez und eine Gesellschaft hätten wir gerne? Was sind unsere Bedürfnisse, was wünschen wir uns?
- Wie können wir zusammen kommen und uns austauschen? Was können wir tun?
Interessierte sind herzlich eingeladen!
Montag, 16.5. um 19 Uhr in der Lunte, Weisestr.53:
Zum Buch von Falko Liecke (CDU-Sozialstadtrat) und zur Situation in Neukölln (Input und Diskussion)
Montag, 20.6. um 19 Uhr in der Lunte, Weisestr.53:
Grundsicherung, Inflation, Energiekosten und ein Bürgergeld in Planung (Input und Diskussion)
Tragt bitte zu eurem eigenen Schutz Masken. Seid solidarisch und testet euch vorher.
Alles Weitere je nach Corona-Regeln.
Weitere Termine folgen in Updates am Ende des Textes.
Was geht hier gerade ab?
Schon die Corona-Krise hat gezeigt, wer besonders betroffen war: wegen Vorerkrankungen und beengtem Wohnen, oder wer sich nicht ins Homeoffice zurück ziehen konnte. Das was die Mittelschicht in den Lockdowns schmerzlich vermisste, ist für andere der alltägliche Normalzustand, sie können kaum reisen, sie können nicht in teure Restaurants oder teure Konzerte gehen. Nach zwei Jahren Pandemie erleben wir jetzt die Durchseuchung, auf „Risikogruppen“ wird keine Rücksicht mehr genommen.
Das nächste Debakel war dann eine hohe Inflation, was die Preise zum Beispiel für Lebensmittel, Tabak und den Friseurbesuch drastisch ansteigen ließ. Nun ist mit dem Ukraine-Krieg die nächste Katastrophe eingetroffen. Die Kriegsstimmung wird genutzt, um militärisch aufzurüsten. Es wurde ein „100 Milliarden-Euro-Paket“ für die Bundeswehr geschnürt, das wird zu Einsparungen in anderen Bereichen führen. Aber nicht nur das, es kommt zu einer Energiekrise, was die Strom- und Gaspreise in die Höhe treibt, die viele nicht bezahlen können. Und nicht nur der Krieg verursacht hohe Energiekosten, auch klimapolitische Maßnahmen müssen sozial abgefedert werden.
Im Jahre 2022 sollte ein Gesetz für ein neues Bürgergeld erarbeitet werden. Im Entwurf zum Bundeshaushalt findet sich kein Wort zu „Sozialreformen“. Das Bürgergeld würde vielleicht einige Verbesserungen bringen, aber auch viel Sprachkosmetik („alles auf Augenhöhe“), „ganzheitliche Betreuung“, Sanktionen und einen niedrigen Regelsatz.
Der neue Sozialstadtrat in Neukölln ist Falko Liecke (CDU). Das Sozialressort ist nicht sehr beliebt, er nennt es „Geschäftsbereich Soziales“. Neukölln hat viele soziale Probleme, aber anscheinend nicht viel Geld, um diese anzugehen. Falko Liecke hat ein Buch geschrieben, es heißt: „Brennpunkt Deutschland. Armut, Gewalt, Verwahrlosung. Neukölln ist erst der Anfang“. Es enthält viel anti-muslimischen Rassismus. Sein Problem ist nicht die Gentrifizierung, die in Neukölln in vollem Gange ist. Er meint, weil er Probleme benenne, werde er angefeindet und vermutet: „Extremismus von allen Seiten“. Er liefert eine reißerische Beschreibung von „Problemen“, benennt aber weder strukturelle Ursachen noch Alternativen. Müll auf den Straßen, viele Drogenabhängige und Obdachlose gibt es hier wirklich, aber warum? Das ist ein Ergebnis neoliberaler Politik, die seine Partei mitzuverantworten hat. Aber auch die Ampel-Regierung verheißt nichts Gutes für uns.
Wir wollen uns nicht spalten lassen, sondern laden alle ein, ob erwerbslos oder erwerbstätig oder in Rente oder in der Selbständigkeit, ob von Armut Betroffene oder Unterstützer*innen. Wir können uns nur selbst helfen, wenn wir aufbegehren.
Updates vom 14.4.2022 / 12.5.2022
Nach dem ersten Treffen am 11.4. 2022 wurde verabredet , sich weiter zu treffen. Der nächste Termin ist
Dienstag, 3.5., 16-18 Uhr, in der Lunte, Weisestr.53 (U-Bhf. Boddinstr.):
Einladung zu einem Gesprächskreis zur sozialen Frage
Wir wollen uns austauschen, was wir konkret tun können – u.a. gegen den Preisanstieg bei Lebensmitteln, Energie, Mieten usw. Wie können wir aktiv werden und unsere Wut zeigen? Interessierte sind herzlich eingeladen!
Dienstag, 17.5. um 16-18 Uhr in der Lunte, Weisestr.53 (U-Bhf. Boddinstrasse):
„Die Lebenshaltungskosten explodieren – Wir explodieren auch gerade“
Einladung zu einem Gesprächskreis zur sozialen Frage (Hartz IV, Niedriglöhne,
Grundsicherung bei Erwerbsminderung und im Alter, niedrige Renten)
Wir wollen uns austauschen, was wir konkret tun können – u.a. gegen den Preisanstieg bei Lebensmitteln, Energie, Mieten usw. Wie können wir aktiv werden und unsere Wut zeigen? Interessierte sind herzlich eingeladen!
Weiter gehts auch am Samstag, 28.5. um 16-18 Uhr in der Lunte, Weisestr.53:
„Die Lebenshaltungskosten explodieren – Wir explodieren auch gerade“
Anlaufpunkt für Menschen mit Hartz IV, Niedriglöhnen, Grundsicherung bei Erwerbsminderung und im Alter, niedrigen Renten und Unterstützer*innen.
Wir wollen einen Raum für Begegnung, einen sozialen Ort, schaffen. Bei Kaffee und Tee uns einfach nur austauschen. Wie können wir uns wehren?
Samstag, 28.5. um 18-20 Uhr im Stadtteilladen Lunte, Weisestr.53:
Lesung und Diskussion „Solidarisch gegen Klassismus“
Die Klassengesellschaft ist Realität. Umso wichtiger ist es, über Klasse zu sprechen, gemeinsam Klassenkämpfe zu organisieren und gegen Klassismus aktiv zu werden. Klassismus bezeichnet die Diskriminierung aufgrund von Klassenherkunft oder Klassenzugehörigkeit und begrenzt den Zugang zu Wohnraum, Bildungsabschlüssen, Gesundheitsversorgung, Macht, Teilhabe, Anerkennung und Geld. Mit „Solidarisch gegen Klassismus“ liegt ein erster deutschsprachiger Sammelband zum Thema vor.
Die Bandbreite der 26 Texte reicht von aktivistischen Erfahrungen über theoretische Diskussionen bis hin zu persönlichen Essays. Manche sind wütend, andere eher fragend, viele persönlich, einige nüchtern beschreibend oder analytisch, andere poetisch. Die Beiträge diskutieren Strategien gegen Klassismus in politischen Zusammenhängen, in Bildungseinrichtungen und gegen Scham; sie berichten von antiklassistischen Interventionen in der Frauen- und Lesbenbewegung und vermitteln Möglichkeiten, sich gegen das Jobcenter oder gegen Vermieter*innen zu organisieren.