Hoffest Donaustr. 107 am 30.10. gegen Investor Heimstaden

Der schwedische Investor Heimstaden AB will sich in Berlin einkaufen, über 130 Häuser stehen auf dessen Einkaufsliste. Der Deal treibt den Ausverkauf der Stadt weiter voran, Verdrängung und Verknappung von Wohnraum sind zu erwarten.
Dagegen gibt es Widerstand, auch in Neukölln. Eines der betroffenen Häuser organisiert ein Hoffest am Freitag, den 30. Oktober. Dazu gibt es diese Pressemitteilung
Einladung: Die Hausgemeinschaft Donau107 feiert am Freitag 30.10.2020 ab 15 Uhr ein Hoffest, um auf die Ausübung des Vorkaufsrechts durch den Bezirk Neukölln aufmerksam zu machen.

Berlin, 21.10.2020: Unter dem Motto „Vorkauf Jetzt! Gegen den Ausverkauf der Kieze!“ feiert die Mieter*innengemeinschaft Donau107 am Samstag, den 30.10.2010 von 15-17 Uhr ein Hoffest, um auf die Dringlichkeit der Ausübung des Vorkaufsrechts durch den Bezirk Neukölln aufmerksam zu machen.
Stop Heimstaden
Stop Heimstaden!
Am 2.10.2020 hatten die Mieter*innen der Donaustraße 107 durch das Bezirksamt erfahren, dass ihr Haus verkauft wurde. Da das Gebäude im Milieuschutzgebiet liegt, prüft der Bezirk derzeit sein Vorkaufsrecht. Doch das könnte schwierig werden, denn das Haus ist Teil eines Mega-Pakets: Über 4000 Wohnungen sollen in einem Millionendeal (über 800 Mio. €) über den Ladentisch gehen.
Über die Donaustraße 107: Die Mieter*innen der Donaustraße 107 sind eine bunte Hausgemeinschaft in dreizehn Wohneinheiten und zwei Gewerben: Eine Sozialarbeiterin, mehrere Rentner*innen, ein Grafikdesigner, ein Handwerker, ein Psychotherapeut, ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn, Studierende, eine Buchhalterin, Selbständige und Angestellte, Kinder, junge Erwachsene und alte Menschen, Familien, WGs und Alleinstehende. Manche von ihnen leben erst seit Kurzem im Haus, viele seit mehreren Jahren, einige schon seit über 40 Jahren! Bei aller Verschiedenheit, in einem sind sie sich alle einig: Sie wollen ihr Zuhause nicht verlieren.

„Ich würde mir wünschen, dass das Haus an eine Wohnungsbaugenossenschaft geht. Ich denke dass sozialverträgliches Wohnen jetzt und in der Zukunft nur so gewährleistet werden kann.“, sagt Herr Knoth, einer der Mieter der Donaustraße 107.
„Die Mieten in Neukölln sind in den vergangenen Jahren enorm angestiegen. Viele Bewohner*innen, die schon seit Jahrzehnten im Haus wohnen, haben keine Chance etwas Vergleichbares im Kiez zu finden.“, sagt Mieterin Lina.
Doch angesichts des spekulativen Preises befürchten die Mieter*innen eine Umwandlung in Eigentumswohnungen oder unnötige Luxussanierungen und die damit verbundene Verdrängung alteingesessener Mieter*innen. Der Käufer, Heimstaden Bostad, gibt sich in der eigenen Pressearbeit zwar progressiv. Doch bisher warten die Mieter*innen aller vom Kauf betroffenen Häuser vergeblich auf eine juristisch belastbare Distanzierung Heimstadens von derartigen Geschäftspraktiken, etwa durch eine Abwendungsvereinbarung. Zuletzt hatte Heimstaden in einer Pressemitteilung angekündigt, die Miete aufgrund der Coronakrise bis Jahresende (sic!) nicht erhöhen zu wollen. Das klingt wie eine Drohung: Sind etwa nach Ablauf der zweimonatigen Schonfrist Mieterhöhungen und Kündigungen geplant?
Um das zu verhindern, fordern sie einen wirksamen Milieuschutz durch die Ausübung des Vorkaufsrechts an gemeinwohl-orientierte Dritte, sowie Solidarität mit allen bedrohten Häusern und Kiezen! „Wir lassen uns hier nicht einfach weggentrifizieren!“, sagt Lina.
Die Häuser denen, die drin wohnen! Keine Rendite mit der Miete!
Mieter*innengemeinschaft Donau107
Donaustraße 107, 12043 Berlin
donau107@gmx.de
Weitere Infos zum Kampf gegen die Heimstaden-Pläne gibt es auf der Website der „Initiative Mieter:innengewerkschaft Berlin“ Vernetzung der Heimstaden Häuser

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