Kiezkino im Garten

Der Gemeinschaftsgarten Prachttomate und das Rixdorfer Kiezforum zeigen wieder Filme mit Diskussionen und Austausch. Filmbeginn gegen 20:30 Uhr , der Eintritt ist frei und Spenden sind willkommen.
Bei Regen unter Pavillons.Gemeinsam und achtsam sorgen wir für Infektionsschutz
Die Anzahl der Sitzplätze ist wegen Bebauung und Pandemie beschränkt.
Die Filme werden gezeigt im:
Gemeinschaftsgarten Prachttomate, Bornsdorfer Str. 9 [-11] U7 Karl-Marx-Straße
Kiezkino im Garten 2020
Achtung: Terminänderung! Der Film „Freie Räume“ wird am MITTWOCH 02.09. gezeigt.
Infos zu den einzelnen Terminen:

Freitag 21.08.20
Die Unerwünschten

Sarah Moll // 2005 // 58 min // dt.
Auf dem Hof des Gefängnisses der schwäbischen Kleinstadt Rottenburg, umzäunt von hohem Stacheldraht, steht ein Plastikcontainer: die Abschiebehaft. Ein Gefängnis im Gefängnis. Hier leben keine Kriminellen, sondern 45 Männer, die nie eine Straftat begangen haben. Inhaftiert sind hier größtenteils „illegal“ Eingereiste und abgelehnte Geflüchtete, die Deutschland nicht innerhalb der ihnen vorgeschriebenen Frist verlassen haben. Der Film begleitet mit intensiven Bildern sechs junge Menschen zwischen Hoffnung und Resignation, Angst und quälender Langeweile in ihren letzten Wochen, aber auch Sicherheitsbeamte, Aktivist*innen der Anti-Abschiebungsgruppe und Polizist*innen.
Gegen 19 Uhr: Leckeres Essen für Alle!
Im Anschluss: Austausch mit Menschen von Corasol
Dieser Abend wird von Corasol gestaltet.
corasol.blogsport.de
Sonntag 23.08.20
Chile in Revolte

Kollektiv ‚Chile in Flammen‘ // 2020 // 42 min // spanisch m.dt.Ut
Chile in Flammen
Kollektiv ‚Chile in Flammen‘ // 2019 //12 min // spanisch m.dt.Ut
„No son 30 pesos son 30 años“ (Es sind nicht 30 Pesos, es sind 30 Jahre) und „Chile despertò“ (Chile ist aufgewacht). Was mit Protestaktionen von Schüler*innen gegen Fahrpreiserhöhungen im Oktober 2019 begann, entwickelte sich zu einer landesweiten sozialen Revolte gegen einen Neoliberalismus, der sämtliche Lebensbereiche dem Profitdogma unterwirft und die Menschen inklusive der Mittelschicht für wenige Profitierende zahlen lassen. Es gab viele Tote und Verletzte auf Seiten der Aufständischen. Der Film „Chile en Revolte“ lässt Aufständische, aber auch einige ihrer Gegner*innen zu Wort kommen. „Chile in Flammen“ informiert über die Ereignisse der ersten Wochen.
Im Anschluss: Austausch mit dem Filmkollektiv und einer weiteren Person
Donnerstag 27.08.20
Zusammen haben wir eine Chance!

Activistar Film Collective, // 2018 // 86 min // dt. mit engl. U
Der Film dokumentiert selbstorganisierte antirassistische Bewegungen und Kämpfe seit der Wende aus der Perspektive rassismusbetroffener Menschen in Deutschland. Gemeinsam mit Aktivist*innen aus der Schwarzen Deutschen Community, Geflüchteten, Nachkommen der „Gastarbeiter“-Generation, einer Mapuche-Aktivistin und anderen Zeitzeugen reflektiert und erzählt der Film von Selbstorganisierung, Solidarisierung und Widerstandsorten im Kampf gegen Rassismus. Das in einem Land in dem Pogrome gegen People of Color und rassistische Morde und Mordserien traurige Normalität sind. Der Film setzt ein Gegennarrativ zu weißen-hegemonialen Darstellungsweisen.
Gartenküche – leckeres Essen für alle – gegen 19 Uhr
Im Anschluss: Austausch mit dem Filmkollektiv sowie
Menschen der Gruppe Women in Exile.
Mittwoch 02.09.20
Freie Räume.

Die Geschichte der Jugendzentrumsbewegung
Tobias Frindt // 2020 // 102 min // dt.
Insbesondere in den frühen 70er Jahren versuchten viele Jugendliche Westdeutschlands, selbstverwaltete Jugendhäuser aufzubauen, vor allem in den Provinzstädten. Den Beteiligten ging es um Selbstbestimmung, um antiautoritäre Räume ohne Kontrolle und (Konsum)Zwang. Einige mussten hart erkämpft werden, andere wurden von den Kommunen zur Verfügung gestellt, auch später in Ostdeutschland. Nicht erst heute hetzen AfD und NPD gegen diese „freien Räume“, Fördergelder sind bedroht oder werden gestrichen, Zentren von Faschos angegriffen. Ausgehend vom JUZ Mannheim zeichnet der Film ein Portrait der wechselhaften Geschichte und Aktualität dieser Kämpfe, viele Aktivist*innen kommen zu Wort.
Im Anschluss: Austausch mit dem Autor sowie Wolfgang Seidel (Ex-Ton Steine Scherben) und Menschen der Gruppen Potse und Drugstore
Freitag 04.09.20
Der marktgerechte Patient

Leslie Franke & Herdelor Lorenz // 2018 // 82 min. // dt.
Der Film untersucht die Ursachen und Auswirkungen der Ökonomisierung von Krankenhäusern. Zentral hierbei war die verbindliche Einführung der sog. Fallpauschalen seit 2003. Es brauchte nicht den Härtetest einer Viruspandemie, um aufzuzeigen, wie krankmachend und entwürdigend ein auf Gewinn getrimmtes Gesundheitssystem ist mit seinen Privatisierungen, der Zweiklassenmedizin, dem Personalnotstand, engen zeitliche Vorgaben für die Versorgung und Therapien, bei denen weniger das Wohl der Betroffenen als die Rendite der Unternehmen im Vordergrund stehen. Mediziner*innen, Pflegende und Patient*innen erzählen Klartext.
Im Anschluss: Austausch mit Menschen der Gruppen Gesundheitskollektiv Neukölln und Gesundheit ohne Profite (beide angefragt)
Kiezkino im Garten“ ist eine Kooperation von
Gemeinschaftsgarten Prachttomate und Kiezforum Rixdorf
Für etwaige Programmänderungen bitte nochmal nachschauen auf:
prachttomate.de
rixdorf.org

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