Heute (16. Mai 2017) fand um 18 Uhr eine kleine Kundgebung vor der Kneipe Schillers in der Schillerpromenade 26 im Neuköllner Norden gegen die AfD statt. Der ursprüngliche Anlass war der Protest gegen eine geplante Gesprächsrunde der Redaktion von „Kiez und Kneipe“ mit dem rassistischen Bundestagskandidaten der Afd für Neukölln, dem Herrn Andreas Wild. Das Gespräch wurde zwar abgesagt ( siehe Absage der Veranstaltung mit AFD-Wild )aber die Kundgebung trotzdem aufrechterhalten für den Fall , dass der Herr Wild wild wird und sich dort produzieren möchte. Das hat er zum Glück unterlassen und tauchte nicht auf. Etwa 50 Menschen waren zeitweise anwesend, auch Mitarbeiter der Zeitung, die sich eher nicht vom Unsinn ihres geplanten Gesprächs überzeugen liessen. Es gab Informationen über die AfD und folgenden Redebeitrag:
Presseerklärung von Bewohner*innen des Schillerkiezes zur abgesagten Afd- Wahlkampfveranstaltung am 16.5.2017
Wir stellen uns klar gegen die Versuche, den Protest gegen Auftritte der AfD in Neukölln zu diskreditieren. Die AfD ist eine neoliberale und rassistische Partei, und dagegen zu protestieren, dass ihr ein Forum gegeben werden soll, ist nicht „antidemokratisch“, sondern notwendig!
Die Stadtteilzeitung „kiez und kneipe“ hatte für den 16.5. Andreas Wild, als Vertreter der Berliner Afd-Fraktion im Abgeordnetenhaus zum „Gespräch“ in einer Kneipe im Schillerkiez eingeladen. Der Höcke-Anhänger Wild ist selbst innnerhalb der AfD als rechter Hardliner bekannt.
So hat er damit gedroht, dass Menschen, die er als „Muselmänner“ und „Kopftuchfrauen“ bezeichnet, bei anhaltendem Erfolg seiner Partei „Angst haben“ sollten.
Geflüchtete würde er am liebsten in „Lagern aus Bauholz“ in „entlegenen Gegenden“ unterbringen und Neukölln müsse „wieder eine deutsche Bevölkerung“ haben.
Dass die Bewohner*innen des Schillerkiezes dagegen protestieren, dass ihre Nachbar*innen als „Muselmänner“ und „Kopftuchfrauen“ bezeichnet und rassistische Stereotype über sie verbreitet werden, ist für uns Grund zur Freude.
Dass Peter Kaspar, Chefredakteur der Kreuzberger Ausgabe der „kiez und kneipe“ diesen Protest als zutiefst „antidemokratisch“ bezeichnet ist für uns nicht nachvollziehbar. Protest gegen Rassismus und völkisches Denken ist gerade im von faschistischen Übergriffen geplagten Neukölln mehr als notwendig.
Ebenso ist es für uns unverständlich, was es mit „Einschüchterung durch Linksextremisten“ zu tun haben soll, wenn die Anzeigenkunden der „kiez und kneipe“ darauf hingewiesen werden, dass sie mit ihren Anzeigengeldern einer neoliberalen und rassistischen Oberschichtspartei Wahlkampfveranstaltungen finanzieren.
Für uns ist klar: Eine Partei, deren Vertreter*innen Schießbefehle an den europäischen Außengrenzen fordern und von der „Umvolkung Deutschlands“ fabulieren, wird nicht dadurch akzeptabler, dass sie im letzten September ins Abgeordnetenhaus gewählt wurde.
Wild auf einer öffentlichen Veranstaltung die Gelegenheit zu geben seinen rassistischen Mist zu verbreiten ist kein Ausdruck journalistischer Integrität, sondern eine Beleidigung für alle von Diskrimierungen betroffenen Menschen und diejenigen, die sich dagegen einsetzen.
Wir begrüßen, dass die Veranstaltung abgesagt wurde und rufen dazu auf, am 16.5. um 18.00 Uhr an der Ecke Schillerpromenade/Okerstr. Zur Kundgebung mit dem Motto „Kein Raum der Afd“ zu kommen um klar zu machen, dass faschistische Propaganda im Schillerkiez und überall sonst nicht erwünscht ist.
Update vom 17.5. 2017
Artikel mit Fotos Online in der „Berliner Woche“ Protestkundgebung im Schillerkiez gegen die Afd