War Rassismus das Motiv?
5 Jahre Ungewissheit – Wir fordern Konsequenzen!
Einladung zur Kundgebung und feierlichen Grundsteinlegung
für einen Gedenkort für Burak Bektaş
Mittwoch, 5. April 18.30 Uhr
Rudower Str./Möwenweg (U Britz-Süd)
Burak Bektaș wurde am 5. April 2012 in Berlin-Neukölln von einem Unbekannten ermordet, zwei seiner Freunde wurden lebensgefährlich verletzt. Sie standen gegenüber des Krankenhaus Neukölln und unterhielten sich, als ein unbekannter weißer Mann gezielt auf die Gruppe Jugendlicher mit sogenanntem Migrationshintergrund zuging und mehrere Schüsse auf sie abfeuerte: Völlig unvermittelt und wortlos schoss er und entfernte sich langsam vom Tatort. Die Überlebenden hatten den Täter noch nie zuvor gesehen. Sie beschreiben die Tat als Hinrichtung auf offener Straße. Ein Vorgang, den wir von den Morden des NSU kennen: Weißer Mann schießt wortlos und ohne Vorwarnung auf Migranten. War der Mordanschlag auf Burak und seine Freunde eine NSU-Nachahmungstat? War der Mörder ein Rassist? Viele Fragen, keine Antworten.
Fünf Jahre nach dem Mordanschlag auf Burak Bektaş und seine Freunde
- gibt es immer noch keine Gewissheit für die Angehörigen
- hat die Staatsanwaltschaft keine Ermittlungsergebnisse vorzuweisen
- wird Rassismus und ein rechtes Tatmotiv nicht ausreichend untersucht
- werden keine Lehren aus den Ermittlungen zum NSU gezogen
- herrscht weiterhin große Verunsicherung auf den Straßen Neuköllns – vor allem unter Jugendlichen, die von Rassismus betroffen sind
- bleibt der Mord an Burak kein Einzelfall: In Berlin gibt es mehrere unaufgeklärte Tötungsfälle, bei denen ein rechtes/rassistisches Motiv möglich ist
Deshalb haben wir jedes Vertrauen in Polizei und Staatsanwaltschaft verloren.
Wir fordern politische Konsequenzen:
- Eine Offenlegung sowie kritische und unabhängige Überprüfung der bisherigen (nicht)geleisteten Arbeit der Staatsanwaltschaft und Polizei, insbesondere was in Richtung Rassismus (nicht) ermittelt wurde.
- Neue, gezielte Ermittlungen in Richtung eines rassistischen Tatmotivs: Hinweisen, die auf eine extrem rechte Täterschaft deuten, muss konsequent nachgegangen werden.
- Transparenz seitens der Polizei gegenüber den Angehörigen des Ermordeten und der Öffentlichkeit.
Nach 5 Jahren Ungewissheit fordern wir, dass die Ermittlungen neu aufgerollt werden!
Kommt am 5. Jahrestag des Mordes an Burak Bektaş zur Grundsteinlegung des Gedenkortes!
Setzen wir gemeinsam ein deutliches Zeichen, dass es so nicht weitergehen kann!
entnommen von:
Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş