Gestern, am Freitag den 8.7., wurde die NUK Jahn Sporthalle am Columbiadamm “freigeräumt”. Laut Aussage der dort jetzt Campierenden kamen Familien in Heime. Welche ist unbekannt. Einige Geflüchtete, die in den Hangar wollten, plus eine albanische Familie, die abgeschoben werden soll, kamen in den Hangar. Einige Männer gingen zum LAGESO, um zu protestieren. Sie wollen nicht in den Hangar, sondern in Heime. Es hatte schon im Vorfeld Gespräche gegeben. Als sie zurück kamen, war die Halle leer und sie wurden aufgefordert in den Hangar zu gehen. Sie ließen sich draußen vor der Halle nieder und verbrachten dort, mit ein paar Unterstützer_innen, die Nacht.
In der Nacht beschlagnahmte die Polizei dann Feldbetten und eine grosse Regenplane. Dazu gibt es eine Fotoreportage von Björn Kietzmann Refugees protest at Jahn-Sporthalle .
Derzeit sind die Menschen noch vor Ort und brauchen solidarische Unterstützung. Die Polizei hält sich zuruck, macht aber Stress, wenn Transparente sichtbar werden, siehe Foto. Sie mussten entfernt werden. Wenn das Bezirksamt eine Anzeige erstattet, müsste die Polizei die Fläche vor der Halle räumen. Das hat sie so angekündigt.
Polizei gegen Transparent
Update 19 Uhr
Aktueller Bericht zur Situation auf indymedia [B] Protest von Geflüchteten vor Unterkunft in Jahn-Sporthalle in Neukölln
Artikel Tagesspiegel Online Flüchtlinge wollen nicht in Hangars umziehen
Statement der Refugees aus der geräumten JSH am Columbiadamm
Wir sind Refugees aus der JSH am Columbiadamm und erwarten eine Lösung für das gegenwärtige Problem. 150 Menschen lebten hier, 120 davon wurden bereits an andere Orte gebracht. Wir sind jetzt noch 30 Verbliebene, die keine Unterkunft mehr haben und auf der Straße sind. Wir suchen nach besseren Orten.
Seit zehn Monaten waren wir hier und hatten 130 Euro pro Monat zur Verfügung. Dies reicht nciht für eine Person. Dieser Ort ist miserabel.
Wir haben die ganze Zeit umsonst auf einen besseren Ort gewartet.
Nachdem wir gelitten haben, sagten Sie, dass wir in einen noch schlechteren Ort kommen sollen. Von Schlecht zu noch Schlimmer.
Hier 150 und dort tausende Menschen. Mehr Krankheit, mehr Wahnsinn. Dort ist es unmöglich sich zu integrieren und soziale Kontakte aufzubauen.
Unsere Forderungen sind jetzt:
1. Einen guten menschenwürdigen Platz für uns zu finden, nicht Tempelhof und auch nicht wie Tempelhof
2. Nicht genötigt oder gezwungen zu werden nach Tempelhof zu gehen
3. Nicht gezwungen zu werden dieses sterile Essen zu uns zu nehmen
4. Beeilt euch damit eine Lösung gefunden wird, weil ihr unser Vertrauen verliert. Bitte rettet uns von der Hölle der Straße und der Obdachlosigkeit. Wir erwarten eure Hilfe.
Danke die JSH
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We are refugees from the JSH (Jahnsporthalle) in Columbiadamm, waiting for a
solution for the problem here. There were 150 people living here, they already
transfered 120 people in other places. We are still 30 persons with no places,
in the street we are searching for better places. We have been living here for
10 months with a payment of 130 € per month. This is not enough for a single
person and this place is miserable. We waited all this time for a better place
for nothing. After suffering they said, we go to a even worse place. From bad to
worse. Here 150, and there thousands of people. More illness/sickness there. You
are unable to integrate and to get social contact there.
Our demands now are:
1. To find a good place for us, as human-beings, not like/instead of Tempelhof.
2. Don’t pressure us to go to Tempelhof.
3. Don’t force us to eat this plastic food.
4. Hurry up to find a solution, because you are losing our trust. Please save us
from the hell of the street and the homeless status.
We are waiting for your help. Thank you!
The JSH
PS: Unterstützung Vorort: Columbiadamm 192 jederzeit wilkommen