Am 25.Mai haben 29,1 % der wahlberechtigten Berliner beim Volksentscheid für den Erhalt des Tempelhofer Feldes gestimmt, gegen die Pläne des Senats. 738 124 Menschen, beschimpft als „Egoisten, Fortschrittsverhinderer, rückwärtsgewandte Ökospiesser usw.“ haben es gewagt, sich gegen die Interessen einiger Tausend aus der Immobilien-, Bau- , Politik- und Medienbranche zu wenden , die dort, natürlich völlig uneigenützig, ihre Interessen verfolgten. Das geht natürlich garnicht und entsprechend sauer sind sie auf das Ergebnis und pöbeln zurück:
„Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen sieht keine Möglichkeiten mehr, in der Berliner Innenstadt ausreichend neuen Wohnraum zu schaffen. Verbands-Vorstand Maren Kern sagte am Dienstag im rbb, nach dem Erfolg der Bürgerinitiative „100% Tempelhofer Feld“ gebe es innerhalb des S-Bahn Ringes nur noch städtische Flächen für 3.800 Wohnungen. „Da fehlt uns natürlich die Möglichkeit, für breite Schichten der Bevölkerung Wohnraum zukünftig anzubieten.“ Insbesondere wenn neue, günstige Quartiere geschaffen werden sollten, müsse nun in Bezirke außerhalb des S-Bahn Rings ausgewichen werden, betonte Kern.“
so zu lesen in einem Bericht auf RBB-Online vom 27.5.2014 Wer nicht baut, der nicht wohnt?
Auch ein Artikel in der „Welt“ wütet gegen die Wähler vom Sonntag. Dazu ein guter Text in der „Pankower Allgemeinen Zeitung“ von gestern: Ulf Poschardt versteht Berlin nicht mehr! der so beginnt:
„Die Berliner haben abgestimmt, die Hausmedien der Immobilien- und Investoren-Lobby schicken nun wutschnaubende Kommentaroren ins Nachgefecht. Es muß jetzt schnell die Umdeutungsschlacht gewonnen werden, die den Bürgerwillen im Nachhinein diskreditiert, und wieder freie Bahn für Spekulation und Zinsgewinne entstehen lässt.“