Rassismus und der Wohnungsmarkt

Von Rassismus auf dem Wohnungsmarkt wissen sowohl wissenschaftliche Studien als auch unzählige Betroffene viel zu berichten. Die Diskriminierung von nicht-deutschen Staatsbürger_innen oder aufgrund des Namens und Aussehens als migrantisch wahrgenommenen Menschen zeigt sich nicht nur darin, dass sie schlechtere Chancen bei der Wohnungssuche haben. So wurden in der Fanny-Hensel-Siedlung wohnenden Migrant_innen die Mieten drastischer erhöht als deren deutschen Nachbar_innen. Auch die Abfindungsangebote, die Mieter_innen in dem Eckhaus Lichtenraderstr. 39/Allerstr. 18 bekamen, variierten in der Höhe und fielen geringer aus, wenn die entsprechenden Personen keine deutschen Staatsbürger_innen waren.

Besonders offensiv hat sich auch die in Neukölln-Rixdorf ansässige Privata Hausverwaltung mit rassistischer Diskriminierung hervorgetan. Auf Immobilienscout24 bietet sie eine 3-Zimmer Wohnung am Richardplatz an. Dort kann unter der Rubrik „Sonstiges“ am 10. März folgendes gelesen werden:

„Ideale, ruhige Mitmieter.
Anspruchsvolle und hilfsbereite Mitbewohner.
Der Hauswart spricht deutlich.
Eisbein mit Sauerkraut macht Döner noch schöner
.“

Wem diese Zeilen schon komisch vorkommen, wird nicht überrascht sein, dass am 15.02.2012 noch folgendes an der selben Stelle zu lesen war:

„Ideale, ruhige Mitmieter.
Anspruchsvolle und hilfsbereite Mitbewohner.
Deutscher Hauswart.
Eisbein mit Sauerkraut statt Döner
.“

Offensichtlich gab es Beschwerden und der Text wurde geändert. Die dahinter stehende Gesinnung der Hausverwaltung dürfte sich eher nicht geändert haben.

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