Steckbrief
– VH + HH, 5 Stockwerke, 2 – 4 Parteien pro Stockwerk
– Hausverwaltung: Norbert Macht
→ Harzer Straße 3 (Alt-Treptow) Tel: 030 – 6866751
– Eigentümer*innen: Anwaltsehepaar aus Stuttgart, Immobilienanwält*innen
– Entmietung durch Psychoterror, Bauarbeiten ohne Genehmigung, Mietverdreifachung durch Modernisierung und Drohungen
Text
Ende Dezember 2018 wurde den Mieter*innen der Leinestr. 3 eine Modernisierungsankündigung geschickt. Die Ankündigung kam genau vor der Jahreswende, da seit dem 1.1.2019 nicht mehr 11 %, sondern „nur noch“ 8 % der Modernisierungskosten auf die Mietparteien umgelegt werden dürfen. Wie sich nach der ersten Vernetzung der Mieter*innen und dem Hinzuziehen einer Mietanwältin herausstellte, meinten die Eigentümer*innen jedoch eh keine Baugenehmigung einholen zu müssen.
Seit des Briefs war und ist der Wohnraum der Mieter*innen massiv in Gefahr. Die Fassade sollte ab Mai energetisch modernisiert, Aufzüge eingebaut, Fenster, Heizungen und Stromversorgung modernisiert werden, obwohl diese erst vor acht Jahren erneuert wurde. Für die Modernisierungen sollen die Mieter*innen ausziehen. Anschließend dürfen die Mieter*innen anscheinend wieder einziehen – allerdings nur zu Mieten in bis zu dreifacher Höhe. Eine Mieterin sollte z.B. 1200€ statt 500€ zahlen.
Ohne Baugenehmigung und mitten im Milieuschutzgebiet begannen dann Bauarbeiten. Seitdem werden in leerstehenden Wohnungen Wände eingerissen und Grundrisse verändert. Massive Schuttberge wurden in Erdgeschosswohnungen gebracht.
Nachdem die Mietparteien der Leine 3 die Ankündigung erhielten, tauschten sie sich über das weitere Vorgehen aus. So wurden z.B. Infos von Anwält*innen weitergegeben und Treffen organisiert. Mieter*innen berichteten von ihrer Situation auf einer Mieter*innenversammlung im Schillerkiez. Bei einem Kiezspaziergang zu Verdrängung und Widerstand im Schillerkiez versammelten sich die Mieter*innen des Hauses und präsentierten einen Redebeitrag über die Situation in ihrem Haus.
Viele der Mieter*innen müssten eigentlich durch die Härtefallklausel des Mietrechts geschützt werden. Alter, Krankheit, Sucht, ökonomische Situation und alleinerziehender Familienstatus machen es den Mieter*innen unmöglich in ihrem sozialem Umfeld oder auch nur irgendwo in angrenzenden Bezirken eine neue Wohnung zu finden.
Das alles scheint den Eigentümer*innen, einem Anwaltsehepaar aus Stuttgart, egal zu sein. Beide arbeiteten für die alte Hausverwaltung und als der private Erbe des Hauses verkaufen wollte, schlugen sie zu.
Die Hausverwaltung Norbert Macht versucht die Profitinteressen der Eigentümer*innen mit allen Mitteln durchzusetzen. Online-Bewertungen lassen erahnen, dass nicht nur die Mieter*innen der Leine 3 von dem aggressiven Vorgehen der Hausverwaltung betroffen sind. Mieter*innen des Hauses berichten immer wieder von dem einschüchternden und aggressivem Auftreten.
Als ein Mieter persönlich eine Unterschriftenliste in sein Büro brachte, wurde er von ihm angebrüllt, rausgeschmissen und dann wegen angeblichen Diebstahls eines Kugelschreibers mit Polizei und Anzeige gedroht. Während ein anderer Mieter gerade in einer Entzugsklinik war, wurde seine Wohnung aufgebrochen, das Schloss ausgetauscht und eine Kündigung wegen Zahlungsrückständen konstruiert. Mieter*innen haben Angst im Haus laut zu reden, da die Hausverwaltung der Hauswärtin scheinbar einen persönlichen Deal für Informationen über die anderen Mieter*innen in Aussicht gestellt hat.
Immer mehr Mietparteien waren ernüchtert von den wenigen rechtlichen Möglichkeiten, mit denen gegen diese Form der Verdrängung vorgegangen werden kann. Viele konnten dem Druck und der Angst, eines Morgens plötzlich ohne Wohnung auf der Straße zu stehen, nicht mehr standhalten und zogen aus ihren Wohnungen an die Ränder Berlins. Über die Hälfte der Mieter*innen sind mittlerweile ausgezogen. Eine Person ist an einer Überdosis gestorben und wurde von der Polizei tot aufgefunden.
Viele Mieter*innen haben nach ihrer Kündigung die Miete der letzten drei Monate nicht mehr gezahlt, um sich ihre Kaution zu sichern. Andere wurden auch noch beim Auszug schikaniert. So wurden sie dazu aufgefordert vor Auszug nicht nur Schönheitsreparaturen durchzuführen, sondern auch die Wohnung zu renovieren, die Gastherme zu prüfen, Norbert Macht vor Auszug zur Wohnungsbesichtigung reinzulassen und in guter Macht-Manier auch die Adresse der neuen Wohnung mitzuteilen. Nach Rücksprache mit einem Anwalt und einem formellen Schreiben entlarvten sich die Androhungen als fake.
Seit einigen Monaten werden nun Bauarbeiter*innen in leerstehenden Wohnungen zu menschenverachtenden Bedingungen untergebracht. In 2 Zimmern wohnen bis zu 8 Arbeiter. Wohnen können sie scheinbar in dem Haus, da sie Arbeiten in Häusern durchführen, die auch schon von Norbert Macht terrorisiert wurden.
Unklar ist, welche Beziehung zwischen Norbert Macht und der Berliner Verwaltung besteht. Wenige Tage bevor es im Sommer zu einer großen Baurazzia kam, waren die Arbeiter*innen plötzlich für ein paar Tage weg. Nach der Razzia tauchten sie dann wieder auf.
Aktionen
Links
- 100 % Tempelhofer Feld
- DonauFulda Kiezinitiative
- Friedel54
- FuldaWeichsel
- Gentrification Blog
- Karla Pappel
- Kein Ort für Nazis! Neukölln gegen Nazis
- Kiezversammlung 44
- Mietenbündnis Neukölln
- Rixdorfer Kiezforum
- Solidarische Aktion Neukölln
- Squat Tempelhof!
- Stadtteil- und Infoladen Lunte
- Stadtteilgarten Schillerkiez
- Steigende Mieten stoppen
- Tempelhof für Alle
- Unser Block bleibt!
- Weisekiez-Initiative
- Wem gehört Kreuzberg?
- Wildenbruchstrasse./Weserstrasse
- Wir bleiben Alle!
Archiv
- November 2024
- Juli 2023
- Mai 2023
- April 2023
- Februar 2023
- Dezember 2022
- November 2022
- Oktober 2022
- Juli 2022
- April 2022
- März 2022
- Januar 2022
- Dezember 2021
- November 2021
- September 2021
- August 2021
- Juli 2021
- Juni 2021
- Mai 2021
- April 2021
- März 2021
- Februar 2021
- Januar 2021
- Dezember 2020
- November 2020
- Oktober 2020
- September 2020
- August 2020
- Juli 2020
- Juni 2020
- Mai 2020
- April 2020
- März 2020
- Februar 2020
- Januar 2020
- Dezember 2019
- November 2019
- Oktober 2019
- September 2019
- August 2019
- Juli 2019
- Juni 2019
- Mai 2019
- April 2019
- März 2019
- Februar 2019
- Januar 2019
- Dezember 2018
- November 2018
- Oktober 2018
- September 2018
- August 2018
- Juli 2018
- Juni 2018
- Mai 2018
- April 2018
- März 2018
- Februar 2018
- Januar 2018
- Dezember 2017
- November 2017
- Oktober 2017
- September 2017
- August 2017
- Juli 2017
- Juni 2017
- Mai 2017
- April 2017
- März 2017
- Februar 2017
- Januar 2017
- Dezember 2016
- November 2016
- Oktober 2016
- September 2016
- August 2016
- Juli 2016
- Juni 2016
- Mai 2016
- April 2016
- März 2016
- Februar 2016
- Januar 2016
- Dezember 2015
- November 2015
- Oktober 2015
- September 2015
- August 2015
- Juli 2015
- Juni 2015
- Mai 2015
- April 2015
- März 2015
- Februar 2015
- Januar 2015
- Dezember 2014
- November 2014
- Oktober 2014
- September 2014
- August 2014
- Juli 2014
- Juni 2014
- Mai 2014
- April 2014
- März 2014
- Februar 2014
- Januar 2014
- Dezember 2013
- November 2013
- Oktober 2013
- September 2013
- August 2013
- Juli 2013
- Juni 2013
- Mai 2013
- April 2013
- März 2013
- Februar 2013
- Januar 2013
- Dezember 2012
- November 2012
- Oktober 2012
- September 2012
- August 2012
- Juli 2012
- Juni 2012
- Mai 2012
- April 2012
- März 2012
- Februar 2012
- Januar 2012
- Dezember 2011
- November 2011
- Oktober 2011
- September 2011
- August 2011
- Juli 2011
- Juni 2011
- Mai 2011
- April 2011
- März 2011
- Februar 2011
- Januar 2011
- Dezember 2010
- November 2010
- Oktober 2010
- September 2010
- August 2010
- Juli 2010
- Juni 2010
- Mai 2010
- April 2010
- März 2010
- Februar 2010